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Die Kreuzung
Winkel-Platt enbach-
Zwischenbäch war
ziemlich unübersicht
lich und bereitete
grösseren Fuhrwer
ken und Fahrzeugen
Schwierigkeiten.
grossen Dreifachwohnhaus, und zwar zu
sammen mit Christian und Marie Brunhart
im südlichen Teil sowie der Familie Fleim
im östlichen Teil entlang der Landstrasse.
Bei Fleinrich Flasler war im Erdgeschoss
eine Schreinerwerkstatt eingerichtet, die
uns natürlich immer sehr interessierte. Die
hoch liegende Wohnung erreichte man
über eine lange Stiege. In der Küche gab es,
so meine ich, noch keinen Schüttstein, wie
man ihn in jener Zeit zum Teil schon
kannte. Durch den Stall und das Haus
führte ein schmaler Durchgang zum südli
chen Wohnteil von Christian Brunhart.
Dabei ging man direkt am Schweinestall
vorbei. Der Trog wurde von aussen gefüllt,
sodass die Schweine immer Kontakt mit
der Aussenwelt hatten. Ihr Quietschen
gehörte dazu, wenn man diesen Weg nahm.
Der südliche Wohnteil von Christian
Brunhart war ebenfalls über eine lange stei
nerne Stiege erschlossen und lag gegenüber
dem «Engel». Mir ist nicht nur das Haus,
sondern auch der schöne Blumengarten in
Erinnerung, welchen beide Familien hinter
dem Stall pflegten.
Bäcker und Metzger
An der Landstrasse, im gleichen Gebäude
komplex, waren die Wohnung und die
Bäckerei von Otto Heim untergebracht, der
mit seiner Familie dort lebte. Es folgten das
Gasthaus Engel, das damalige Metzgerei
gebäude und das «Tappeinerhaus» (6).
Während mir von der Metzgerei vor allem
das Wursträdchen in Erinnerung blieb, das
man erhielt, wenn man mit älteren Ge
schwistern dort einkaufte, ist mir die
Bäckerei Heim noch präsenter, zum Teil
vielleicht auch aus späteren Jahren. Ich
mochte den Geschmack des frischen
Brotes. Im kleinen Ladenlokal war immer
Betrieb. «Beck Heim» hat für uns jeweils
mehrere Laibe Türkenbrot gebacken, die
dann für einige Zeit hielten.
Das Pfarrhaus
Der ruhende und auch vornehme Pol, der
dem Winkel nicht nur baulich, sondern
auch geistig eine besondere Note verlieh,
war das Pfarrhaus (7), das damals noch für
den zu diesem Zweck vorgesehenen Tor
bogen vom Winkel aus erschlossen war. Das
Pfarrhaus mit seinem Obstgarten war
natürlich für die spielenden Kinder tabu.
Auch für diese Kontrollfunktion gab es im
Winkel genügend Erwachsene.
Man sah den Pfarrer regelmässig zu Fuss
zur Kirche gehen, hin und wieder auf der
Strasse das Brevier betend. Bis 1949 war
Pfarrer Hollweck in Balzers tätig, ihm
folgte Pfarrer Arnold Waser.
Über den Pfarrhof wird in dieser Publika
tion an anderer Stelle ausführlich und in
kompetenter Weise berichtet. So möchte
ich nur zwei Dinge aus meiner Erinnerung
anfügen: Nach dem Tod von Pfarrer Waser
im Jahr 1955 konnte man Bücher und Bil
der aus seinem Besitz im Pfarrhaus abho
len. Es war ein grosser Zulauf und auch ich
habe ein Bild erhalten.
Ein Ereignis, das nur indirekt mit dem
Pfarrer und mit dem Pfarrhof zusammen
hing, hat unter den Erwachsenen viel zu re
den und zu lachen gegeben. An der Abzwei
gung der Strasse zwischen unserem Haus
und demjenigen von Bene Foser gab es ein
mal einen kleineren Unfall von zwei Promi
nenten: Der damalige Gemeindevorsteher
Fidel Brunhart, ein kräftiger Mann mit
grossem Hut, und die Köchin von Pfarrer
Waser waren mit ihren Fahrrädern zusam-
mengestossen. Es blieb ungeklärt, wer wem