Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2011) (2011)

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Links: Eisenherr 
Bernhard von Cham. 
Gemälde im Besitz 
der Gesellschaft der 
Schildner zum 
Schneggen, Zürich. 
Rechts: Erzschlittler 
am Gonzen. Ein- 
drückliche Darstel 
lung des abenteuer 
lichen Transports des 
begehrten Rohstoffs 
von den Abbaustellen 
hinunter ins Tal. 
Zeichnung um 1860 
von Kunstmaler Emil 
Rittmeyer. 
Stützpunkt von ausgezeichneter strategi 
scher Bedeutung am Verkehrsweg nach 
Graubünden als auch ihre Vormacht 
stellung im Eisenhandel. Fortan belieferten 
Zürcher Eisenherren im grossen Stil das 
Gebiet der damaligen Eidgenossenschah 
mit dem Rohstoff; ein Geschäft, das sich 
mit der steigenden Nachfrage nach Eisen 
im Spätmittelalter als besonders rentabel 
erwies. Flums war neben den Gruben in 
Sargans insofern der wichtigste Bergbauort 
im Sarganserland, als hier die grossen 
Schmelzöfen und Eisenschmieden lagen 
und von hier aus das verarbeitete Metall 
über den Walensee weiter verschickt 
wurde. Die Präsenz der Eisenherren vor Ort 
war wichtig; Gräpplang diente ihnen als 
Sitz.» 
Mathias Buggs Beitrag klingt aus mit den 
schwierigen Verhältnissen am Ende des 
18. Jahrhunderts, als der Versuch der 
beiden Bergwerksbetreiber Johann Leon 
hard Bernold und Hans Heinrich Schult- 
hess, das angeschlagene Unternehmen zu 
retten, scheiterte. 1823 nahm der neue Be 
sitzer, Johann Georg Neher, den Erzabbau 
wieder auf. Als Folge billigerer Importe 
schlossen im Jahr 1868 Hütte und Grube. 
Unter Oscar Neher (1862-1944) sollte das 
Bergwerk nochmals zu einer intensiven 
Schlussphase ansetzen. 
Bevor diese vorgestellt wird, sei noch ein 
Blick auf die Bergrechte am Gonzen gewor 
fen. Über diese schreibt der Jurist und juris 
tische Berater der Eisenbergwerk Gonzen 
AG, Walter Locher. Obwohl das Innere des 
Berges heute anders und vielleicht auch 
vielseitiger als früher genutzt wird, hat sich 
die Aktiengesellschaft im Jahr 2003 das 
Recht zur Eisenerzausbeutung für weitere 
80 Jahre gesichert. Rein theoretisch könnte 
der Abbau also jederzeit wieder aufgenom 
men werden. Selbstverständlich blickt 
Walter Locher aber auch zurück auf rund 
1000 Jahre Bergbaurecht. 
Letzte Abbauperiode bis 1966 
Der Ingenieur, Bergwerksführer und - wenn 
es um Fragen der Bergwerksgeschichte 
sowie der technischen Ausrüstung des 
Gonzens geht - Insider Felix Hasler hat den 
Hauptbeitrag für das neue Gonzenbuch 
verfasst. Dieser widmet sich der letzten 
Abbauphase, nämlich der Ära Oscar Neher. 
1918 wurde die Erzschicht nach aufwendi 
gen Sucharbeiten in verheissungsvoller 
Mächtigkeit erreicht. Es war die Stunde des 
Gonzensyndikats, dann der Beteiligungsfir 
men Neher (Meis), Sulzer (Winterthur) und 
Fischer (Schaffhausen). Letztere drei grün 
deten 1919 die Eisenbergwerk Gonzen AG.
	        

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