Liechtensteiner Volksblatt, 21. Juli 1911
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Theater. Am Faschingmontag brachte
das Töchterinstitut Gutenberg unter all
gemeinem Beifalle der zahlreich er
schienenen Eltern der Zöglinge und
anderer geladener Gäste zur Auffüh
rung: 1. Jeanne d’Arc, die Jungfrau von
Orleans, historische Tragödie von Helena
Tullius; 2. Lissas Christfest, Komödie
von Johanna Baltz; 3. Le Sartine,
Schergo-Comico del Calviposta in musica
dal Parisini; 4. Le Cousin Pierre. Qui
fait les grimaces n’aime pas les miroirs
par Emile Souvestre.
Liechtensteiner Volksblatt, 3. März 1911
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Liechtensteiner Volksblatt, 3. März 1911
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Liechtensteiner Volksblatt, 24. März 1911
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Saiger«.
Liechtensteiner Volksblatt, 24. März 1911
Todesfall. Der älteste Bewohner Liech
tensteins, Georg Lrick von Balzers, ge
boren am 20. Jänner 1813, ist am 6. Mai
d. Js., also in seinem 99. Lebensjahre
gestorben. Lrick, ein vormaliger Vete
ran, war zwar schon einige Zeit bettlä
gerig, im übrigen aber bis in sein höchs
tes Alter geistig und körperlich rüstig.
Liechtensteiner Volksblatt, 19. Mai 1911
Primiz-Feier in Balzers. Sonntag,
den 16. Juli wurden im Seminarkirch
lein wieder 15 zu Priestern geweiht:
5 aus Graubünden, 4 aus dem Kanton
Schwyz, 2 aus Nidwalden, je einer aus
Uri, Zürich, St. Gallen und aus Liech
tenstein der hochw. Herr Heinrich Vogt
von Balzers. Weil Bischof Georgius sich
unwohl befand, nahm der 82jährige
Titularerzbischof Johannes Fidelis die
Weihen vor. - Die Primiz feiert Balzers
den 6. August und zwar in der neuen
Kirche. Die Gemeinde hat also die
Freude, einen ihrer eigenen Priester das
Erstlingsopfer als ersten in der neuen
Jubiläumskirche darbringen zu sehen
und auch die erste Predigt in der neuen
Kirche. Die Primizpredigt wird einer
ihrer Bürger halten, der hochw.
Hr. Landesvikar. - Ein Ausländer neckte
kürzlich: «Ihr Liechtensteiner könnt
nicht einmal sagen. Gebt dem Kaiser,
was des Kaisers ist.» Da antwortete ihm
ein Geistlicher: «Aber wir bekommen
vom Lürsten, was des Lürsten ist.» Dem
Kunstsinn des Herrn Kabinettsrates
verdankt Balzers zunächst nach dem
edlen Landesfürsten, dass es in seinem
neuen Gotteshaus ein architektonisch
vollendetes Bauwerk besitzt. - Letztes
Jahr stand Mauren in Primizfeierstim-
mung. Die Gemeinde Balzers wird alle
Kräfte aufbieten müssen, wenn sie es
den fleissigen Maurern hierin nachtun
will. Noch sehe ich im Geiste die Lah
nen flattern vom Kirchturm, von den
höchsten Bäumen in der Nähe des
Elternhauses des Primizianten, von
allen Lirsten, wo der Pestzug sich vor
bei bewegte und alle Häuser waren
bekränzt auf dieser Strecke. Kirchen
chor, Musik, Veteranen, Feuerwehr,
Gross und Klein wetteiferten in heller
Freude beim musterhaft geleiteten Fest
zug, als gings zum feierlichen Einzug
in Jerusalem. Unvergesslich wird der
Dank seiner Gemeinde dem Neupriester
ins Herz geschrieben bleiben, seinen
Eifer mehren für das Haus des Herrn
und das Wohl des Volkes. Die nächsten
Aussichten auf Primizen haben Schaan
und Eschen.