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Mit Leib und Seele
dabei: Herbert
Fantina, David Vogt,
Marlis Fantina,
Agnes Wille, Alois
Wille (v.L).
keine Computer.» Ende der Siebzigerjahre
hätten sie die ersten Kabel verlegt, sechs
oder sieben Bildschirmchen zusammenge
hängt. «Wenn es einen Unterbruch gab, hat
auch der Rest nicht mehr funktioniert.» Die
Personensuchanlagen im Werk hätten aus
einfachen Tafeln mit Leuchtschrift bestan
den, auf denen Nummern aufblinkten, bis
sie schliesslich von den Piepsern abgelöst
worden seien.
Alles, was mit Elektrizität zu tun hatte,
gehörte zu seinem Aufgabenbereich: Hoch
spannung, Telefonie, Sparstrom und das Re
parieren von Anlagen. Sein Job war interes
sant, berichtet Herbert, und brachte ihm um
fassende Kenntnisse. Jedes Jahr musste er
zwei- oder dreimal nach Zürich, um Kurse
zu besuchen. Er hätte auch die Möglichkeit
gehabt, auf Service ins Ausland zu gehen.
«Aber dann wäre ich zu oft von der Familie
getrennt gewesen, und das wollte ich nicht.»
Herbert Fantina hatte nie den Eindruck, dass
er als Ausländer, als «Zugezogener», diskri
miniert wurde. Die Leute seien ihm gegen
über immer freundlich und offen gewesen.
Aufgefallen sei er aber hin und wieder
schon. Als ihre Töchter auf die Welt kamen,
habe man in Balzers noch keine Männer
mit einem Kinderwagen durchs Dorf spa-
1971 noch ein unge
wohntes Bild in
Balzers: ein Mann
mit Kinderwagen.