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Herbert Fantina -
von Kärnten über Zürich nach Balzers
Bernadette Brunhart
Erstmals nach Balzers kam Herbert Fantina
im Jahr 1968. Der Grund war die «Liebe
seines Lebens», Marlis Marx er. Wie es dazu
kam und welchen Eindruck Balzers damals
auf ihn gemacht hat, aber auch wie er heute
zu Balzers steht, ergründete Hans Brunhart
in einem Gespräch.
Geboren ist Herbert Fantina im Jahr 1948.
Er sei also schon ein paar Jahre aus der Pu
bertät heraus, meint er schelmisch. Und er
erzählt, es habe, ausser dass Balzers der
schönste Ort der Welt sei, natürlich noch
andere Gründe gegeben, weshalb er nun
seit über vierzig Jahren hier lebe.
Zur «Stöberte»
Nach Balzers gezogen ist Herbert Fantina
am 23. Juni 1969. Er war aber schon ein
Jahr vorher zum ersten Mal hier, zur «Stö
berte». «Ich habe in Zürich meine Frau
Marlis getroffen. Diese wollte mich ihren
Eltern vorstellen.» Es muss wohl im Früh
jahr 1968 gewesen sein, als sie mit einem
schönen alten Postauto von Sargans Rich
tung Balzers fuhren. Mit solchen Postautos
werden heute nur noch Hochzeitsfahrten
und Ausflüge gemacht. Vor der alten Holz
brücke über den Rhein, die Trübbach und
Balzers verbindet, habe der Chauffeur ver
kündet, dass alle Passagiere auszusteigen
und aus Sicherheitsgründen zu Fuss über
die Brücke zu gehen hätten. «O weh», habe
er sich gedacht, «wo komme ich da denn
hin?» Der Clou sei dann aber gewesen,
dass, nachdem die ungefähr zehn Fahrgäste
etwa die Mitte der Brücke erreicht hätten,
das Postauto bereits nachgerückt sei.
An der Postautohaltestelle beim «Hanna
Bäne» stiegen Marlis und er aus. Als sie die
Strasse «Unterm Schloss» hinuntergingen,
ist ihm ein Mann aufgefallen, der dabei war,
den Hof zu fegen - sein künftiger Schwie-
Marlis und Herbert Fantina heiraten.
gervater. Dieser habe, wie ihm seine spätere
Schwiegermutter versicherte, ansonsten nie
gewischt. Immer wieder blickte er nervös in
Richtung Haltestelle. «Und ich war ja auch
ein wenig aufgeregt», gesteht Herbert. «Ich
habe mich dann vorgestellt. Hinten im Hof
waren zwei <Börschtle> damit beschäftigt,
einen VW-Bus zu reinigen - Walter, damals
etwa 15, und Kurt, um die 17.» Er selbst
war auch noch relativ jung, gerade mal
19 Jahre alt. Er sei jedoch freundlich emp
fangen worden. Damals habe er noch einen