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Nach dem Tod der Eltern und der Verheira
tung von drei Geschwistern führte Heinrich
mit David und seiner ledigen Schwester
Katharina einen gemeinsamen Haushalt im
Elternhaus.
In der kargen Freizeit galt Heinrichs Liebe
vor allem dem Krippenbau. Auch hier zeigte
sich seine künstlerische Begabung. Seine
Krippe mit der Stadt Bethlehem war in der
Region sehr bekannt. Ganze Schulklassen
kamen zu ihm auf Besuch, um sie zu sehen.
Er war Mitglied beim Verein der Krippen
freunde Liechtensteins. Die meisten seiner
Figuren fertigte er selbst an. Heinrich Vogt
schuf so ein Beispiel heimischer Kunst, was
weit herum grosse Beachtung fand.
Nachdem die Gemeinde Balzers die alten
Gebäude im Höfle gekauft hatte, um diesen
Dorfteil zu sanieren, bezogen die beiden
Brüder 1971 an der Neuen Churerstrasse
ihr künftiges Heim.
David starb, 83-jährig, nach kurzer Krank
heit am 28. Dezember 1972, sein Bruder
Heinrich am 24. Mai 1989 im 81. Lebensjahr.
Literatur und Quellen
Brunhart, Hans: Der Hölle-Brand vom Februar 2001.
In: Balzner Neujahrsblätter 2002, S. 51.
Burgmeier, Markus: Kleingewerbe im Hölle zwischen
1935 und 1950. In: Balzner Neujahrsblätter 2001,
S. 9-16.
Liechtensteiner Vaterland vom 30.12.1972, 11.1.1973,
6.2.1973 und 5.7.1989.
Liechtensteiner Volksblatt vom 30.12.1972, 13.1.1973
und 31.5.1989.
Pattyn, Michael: Die Häusergruppe Hölle. Ein Kern
stück Balzner Heimatgeschichte. In: Balzner Neu
jahrsblätter 1997, S. 41^44.
Vogt, Emanuel: Mier z Balzers. Wie es früher bei uns
war. Bd. 2: Lebensweg. Vaduz 1996, S. 32011. und
S. 4921.
Vogt, Emanuel: Mier z Balzers. Registerband. Vaduz
1998, S. 95 und S. 9911.
Für weitere Auskünfte bedankt sich der Autor herz
lich bei Lia und Karl Hohenegger, Balzers.
Zu den Fotografen der
Personenaufnahmen
Der aus Uitikon (ZH) stammende und in
Zürich aufgewachsene Friedrich Müller
(1853-1929), von Beruf Buchbinder, er-
öffnete 1876 in Buchs (SG) ein Fotoge
schäft. Dieses übergab er 1926 seinem
gleichnamigen Sohn. Vom Atelier Müller
stammen viele Hochzeits-, Familien-,
Pass- und Erstkommunionbilder sowie
Landschaftsaufnahmen und Erinnerun
gen an besondere Ereignisse in Balzers
und in Liechtenstein.
Der Balzner Josef Brunhart (1893-1987)
leitete als Dipl. Ing. ehem. ETH die
Martinswerk-GmbH für chemisch-metal
lurgische Industrie in Bergheim bei
Köln, eine Tochterfirma der Aluminium
Industrie AG (AIAG), Neuhausen. Das
Fotografieren war seine besondere Lieb
haberei. So hat er während seiner Ferien
aufenthalte ab Mitte der Zwanzigerjahre
und nach seiner Pensionierung im Jahr
1959 in seiner Heimatgemeinde Balzers
viele interessante Fotos des täglichen
Lebens gemacht und diese lobenswerter
weise in Form von Negativen sowie
Kleinkopien aufbewahrt und registriert.