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«Paladino im Palazoles»
Moderne Kunst auf historischem Boden
Hans Brunhart
Mehr als ein Zufall:
Den Blick nach
Süden gerichtet.
Seit dem 26. Juni 1997 steht im äusseren
Hof der Burg Gutenberg ein grosses
Bronzepferd des italienischen Künstlers
Mimmo Paladino und schaut in Richtung
Süden. Die Skulptur wird nicht als Fremd
körper empfunden, sie nimmt die Ruhe des
Burghofes auf und leitet den Blick des
Betrachters auf die St. Luzisteig.
Dr. Georg Malin, der damalige Konservator
der Liechtensteinischen Staatlichen Kunst
sammlung, hat sich an erster Stelle dafür
eingesetzt, dass dieses Kunstwerk auf
Gutenberg einen Platz fand. Er hat das Auf
stellen der Skulptur geplant und wohl auch
etwas aufgeregt miterlebt. Seine Eindrücke
hat er mit der ihm eigenen Sprachkraft, die
seiner Bildhauerei gleicht, zu Papier ge
bracht:
Paladino im Palazoles, Balzers
Am Donnerstag, 26. Juni 1997, in der Früh
kreiste ein Helikopter über dem Junkerriet
am Fuss des Schlosshügels und hob von
einem Tieflader ein 3,80 m grosses Bronze
ross in die Vorburg von Gutenberg. Als die
Plastik wie ein Pegasus im Burghof ein
schwebte, statid - bi Gedanken vertieft - ein
junger Balzner an der Umfriedungsmauer
und meinte vor sich hinsinnend, in der
Schule hätten sie gelernt, dass Balzers von
Palazoles komme und Herren-Palast heisse.