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«Lang Wesa»,
Wettbewerbsfoto von
Reto Kaufmann,
Balzers.
von ausgegangen, dass auch die Stellung
nahme des Sportbeirates nicht wesentlich
weiterhelfen würde. Dennoch führte Dr. Wal
ser eine Bitte an: «Ich wäre Ihnen ... äusserst
verbunden, mir mitzuteilen, welche Reduk
tion der Fläche wir vornehmen müssen und
wieviel Grund überhaupt in die Planung ein
bezogen werden kann, da wir natürlich einen
18-Löcher-Platz nur in einer bestimmten
Grössenordnung fertigstellen können.»
Kritischer Sportbeirat
Mit Schreiben vom 10. Oktober 1966 an die
Gemeindevorstehung Balzers meldete der
Sportbeirat seine Bedenken in Bezug auf
das unterbreitete Projekt an: «Gegen die Er
richtung eines Golfplatzes und gegen den
Golfsport ist grundsätzlich nichts
einzuwenden. Es scheint uns jedoch, dass
die geplante Anlage für liechtensteinische
Verhältnisse zu gross dimensioniert ist und
über die sportlichen Bedürfnisse Liechten
steins hinausgeht. Auch volkswirtschaftli
che Gründe scheinen uns gegen eine derart
grosse Anlage zu sprechen.»
Projektende
Damit hatten sich für die Initianten eines
Golfplatzes in Balzers unüberwindliche
Schwierigkeiten aufgebaut: Das für den
Sport zuständige Gremium des Landes hatte
eine negative Stellungnahme abgegeben,
angesichts welcher der Gemeinderat nicht
zu einer positiveren Haltung bewegt wer
den konnte. Der Gemeinderat selbst sah
keine Möglichkeit, fast die ganze Fläche im
Gebiet «Lang Wesa» mit privaten Eigentü
mern abzutauschen. Der Club hätte demzu
folge mit jedem einzelnen Eigentümer
einen Pachtvertrag abschliessen müssen,
was objektiv gesehen, zweifellos ein Ding
der Unmöglichkeit war. - So war nach
einjährigen intensiven Bemühungen dem
Projekt eines Golfplatzes in Balzers ein
schnelles Ende beschieden.
Dank eines Beitrags von Frank P. van Eck,
Friesen, in der Nummer 8 des Magazins
«Golf & Country» von 1991 war unter dem
Titel «Golf und Liechtenstein» nochmals
über das Projekt zu lesen.
Der «Golf and Country Club im Fürstentum
Liechtenstein» bestand weiter, bis er im Jahr
2005 vom neu ins Leben gerufenen «Golf
verband Liechtenstein» unter dem Präsi
denten Martin Wächter abgelöst wurde.
Ein zweiter Anlauf
Mitte der 1990er-Jahre führte eine Initiativ
gruppe neuerlich Abklärungen zu einem
Projekt «Golfplatz in Liechtenstein» durch.
Klaus Büchel, ATW Engineering AG, Mau
ren, erhielt den Auftrag für eine Analyse
und ein Konzept betreffend Golfsport in
Liechtenstein. Das gleiche Büro nahm
ebenfalls eine Standortevaluation vor.
Gemäss den Sollvorgaben, welche die wich