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rungsfrage zu lösen. Hinsichtlich der Pacht
dauer für den Boden ging er von mindestens
zwanzig Jahren aus. Zusätzlich müsste
Grund im Ausmass von bis zu 2'000 m 2 für
die Errichtung des Golfhauses bzw. Club
hotels käuflich erworben werden können.
Mit seinen handschriftlichen Bemerkungen
hatte Vorsteher Emanuel Vogt wohl die ent
scheidenden Knackpunkte genannt. Neben
der Frage des Pachtzinses schien der Flä
chenbedarf für einen Golfplatz ausserordent
lich gross zu sein. Eine wichtige Rahmen
bedingung war zudem das Faktum, dass der
Parameter des Gebietes rund 180 Parzellen
umfasste und über hundert Eigentümer dem
Projekt hätten zustimmen müssen, was si
cherlich eine ambitiöse Zielsetzung war.
Der Gemeinderatsbeschluss
Am 15. September 1966 informierte der Ge
meindevorsteher den Club schriftlich, dass
sich der Gemeinderat in seiner Sitzung vom
14. September mit dem Projekt einer Golf
platzanlage in Balzers befasst habe. Die Ge
meinde gab folgende Erklärung ab: «Der
vorgelegte Plan hat überraschend ein sehr
grosses Gelände einbezogen und befindet
sich teilweise in der Wohn- und Gewerbe
zone. Eine bedeutende Reduktion der Flä
che wäre unvermeidlich.
Die Gemeinde selbst könnte im gegenwärti
gen Zeitpunkt kaum mit allen privaten Ei
gentümern Tauschverträge abschliessen,
sondern es wäre Sache der Initianten, die
privaten Bodenbesitzer durch einen
entsprechenden Pachtpreis zur Überlassung
des Landes zu bewegen.
Im weiteren haben wir das Projekt an den
liechtensteinischen Sportbeirat zur Stel
lungnahme eingereicht.»
Der Club reagierte umgehend und zeigte sich
überrascht, «dass dieses Gelände sich teil
weise in der Wohn- und Gewerbezone be
findet.» Die zentrale Schwierigkeit sah er je
doch in der Vielzahl privater Eigentümer, die
unter Umständen gar nicht daran interes
siert wären, Pachtverträge abzuschliessen.
Weiter wurde im Schreiben vom 19. Sep
tember 1966, das nicht mehr von einer sehr
hoffnungsvollen Tonlage geprägt war, da-
Plangrundlage: (c) 2008 Land Vorarlberg 30.10.2008
Ein Vergleich zwischen der «Landeskarte 1967» (Seite 70) und dem
«Orthophoto 2006» zeigt, dass sich das Gebiet der «Lang Wesa» in
dieser Zeit wenig verändert hat. In Bereichen entlang dem «Alta Bach»
hat der Waldbestand zugenommen.