Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2009) (2009)

7 
wiesenen ausgewanderten Personen be 
rechnet. Tatsächlich stimmen dann die er- 
rechneten Einwohnerzahlen mit den Er 
gebnissen der Volkszählungen von 1809, 
1815, 1861 und 1874 sehr gut überein. Die 
Abweichungen sind gering (weniger als 
2 Prozent) und können mit Auswanderungen 
in die Nachbarländer, die nirgends erfasst 
sind, problemlos erklärt werden. Weiter ist 
darauf hinzuweisen, dass temporäre und 
dauernde Auswanderung in vielen Fällen 
nicht klar getrennt werden können. Oft war 
es so, dass sich Saisonarbeiter vorerst nur 
für eine befristete Zeit im Ausland aufhiel 
ten. Wenn es ihnen dann aber gut ging, 
wurde aus der saisonalen eine dauernde 
Auswanderung. 
Aufgrund dieses Befundes wird im Folgen 
den nur noch auf die Ergebnisse von 1809, 
1815, 1861 und 1874 abgestellt, während 
die Angaben für die Jahre 1784, 1789, 1806, 
1818, 1836, 1841 und auch 1852 als zu 
wenig verlässlich eingestuft werden. Zur 
Ermittlung der Einwohnerzahlen für die 
einzelnen Jahre wurden die Taufen und 
Todesfälle in den Balzner Pfarrbüchern 
ausgezählt und daraus der resultierende 
Geburtenüberschuss errechnet. Um die Be 
rechnungen nachvollziehbar zu machen, 
sei noch festgehalten, dass für die Jahre 
1809 und 1815 - den beiden Zählungen, die 
Anfang Jahr stattfanden - die Geburten des 
betreffenden Jahres hinzugezählt wurden, 
während diese bei den Zählungen von 1861 
und 1874 (im Herbst durchgeführt) wegge 
lassen wurden. Die in den Tabellen sowie in 
den Grafiken aufgeführten Werte entspre 
chen also - mehr oder weniger - der Ein 
wohnerzahl Ende Jahr. 
Zunächst starkes Wachstum, dann lange 
Stagnation 
— Einwohnerinnen von Balzers 
(jeweils Ende Jahr) 
Die Grafik zeigt, dass die Balzner Bevölke 
rung von 1800 bis 1806 zunächst noch stag 
nierte, dann aber bis 1844 extrem stark ge 
wachsen ist (73%) - und zwar ziemlich 
kontinuierlich. Obwohl die Hungerkrise 
von 1816/17 als grosse Notzeit in Erinne 
rung geblieben ist, führte sie nicht zu 
einem Einschnitt, der in der Kurve deutlich 
ausgeprägt ist. Hier zeigt sich wie in ande 
ren Fällen, dass nach einer Krise häufig ein 
starkes Bevölkerungswachstum einsetzte, 
sodass sich die Krise auf die Gesamtent 
wicklung kaum auswirkte. Ab 1844 ging die 
Bevölkerung bis Ende der 1850er-Jahre 
leicht zurück und stagnierte dann. 
— Todesfälle in absoluten Zahlen 
Sterberate (pro 1'000 Einwohner) 
Die Sterberate war vor allem zu Beginn des 
19. Jahrhunderts noch erheblich. Sie wies 
von Jahr zu Jahr beachtliche Unterschiede
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.