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Pferdefuhrwerk mit
Wuhrsteinen für die
Rheinverhauung.
«Kestrogga» geladen. Der Fuhrwerker hatte
- wenn immer möglich - zwei Wagen im
Einsatz. Während er mit einer Fuhre unter
wegs war, wurde von den Arbeitern die
nächste Ladung voll geschaufelt. Der
Fuhrmann spannte, zum Sammler zurück
gekehrt, seine Pferde um und konnte
dadurch praktisch ohne Unterbruch das
Geschiebe in eine Grube oder zum Rhein
damm führen.
Fast schlagartig gab es in unserem Dorf das
einst so vertraute Pferdefuhrwerk nicht
mehr. Innerhalb weniger Jahre verschwan
den auch die Reifenwagen - Zeugnisse
grossartiger Wagner- und Schmiedearbeit.
Eiserne Mähmaschinen und Heuwender
wurden zu Altmetall verschrottet. Der
Kleinbauer verkaufte seine Kühe und Geis
sen, und der Störmetzger verheizte seinen
Holzzuber.
Einzig der kleine Stallanbau bei den älteren
Häusern erinnert uns heute noch daran,
dass vor einem halben Jahrhundert fast
jede Familie zur Selbstversorgung zwei
Schweine und auch eine Kuh oder einige
Geissen besass.