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Oben: Das Gras
Hessen die Bauern
teilweise von den
Fnhrwerkem mit
der Mähmaschine
schneiden. Das
Heuen und Einbrin
gen übernahmen sie
meist selbst. Familie
Heinrich Brunhart
legt am Heufuder
letzte Hand an.
Unten: Erich Vogt
hat sein Pferd vor
einen Schwaden
rechen («Keerma-
schena») gespannt.
Um 1955.
Wiesen. Trotz des nicht allzu breiten Mäh
balkens war die Arbeit für die Pferde ziem
lich mühsam. Hitze und Insekten plagten
die Tiere. Nach dem Mähen besorgten in
der Regel die Frauen und Kinder die weitere
Heuarbeit, während der Mann seiner Arbeit
auf dem Bau, im Bergwerk oder in der
Fabrik nachging.
Vielfach wurde das Heu auf einem Leiter
wagen, dem eine oder zwei Kühe vorge
spannt waren, zur Tenne gefahren. Gerne
wurde jedoch von den Bauern beim Auf
laden und Einbringen des Heus auch die
Kraft und Geschicklichkeit des Fuhrmanns
und seiner Pferde in Anspruch genommen.
Besonders in unebenem Gelände, etwa im
Elltal, oder bei grossen Parzellen waren die
Kleinbauern bei der Heuarbeit überfordert.
Beim Viehtrieb auf die Alpen erwies sich
der Fuhrmann als wichtiges Glied für den
reibungslosen Arbeitsbeginn in der Senn
hütte. Die Alpknechte brachten ihre Kleider
und Geräte - grossteils in einem Salzsack -
zum Fuhrmann. Die Alpgenossenschaft
hatte die Käsebretter oder das «Kessi»
meist in der Sennerei gelagert. Im Dorf
laden wurden Mehl, Teigwaren, Kaffee und
Zucker in Schachteln gepackt. Salz und
Lab sowie Verbandsmaterial und Arznei
durften nicht vergessen werden. All diese
notwendigen Dinge für den Alpsommer lud
der Fuhrmann auf einen grossen Leiter
wagen, band Laterne und Bremsschuh an
das Gefährt und folgte den Männern und
Buben, die sich mit dem Vieh bereits in der
Nacht auf den Weg gemacht hatten.
Viel Erfahrung und auch grosse Geduld des
Fuhrmanns waren gefragt, bis die lange
Fahrt beim Alpstall endete. Sehr oft wurde
er dort noch gebeten, Brennholz zur Hütte
zu bringen oder eine Fuhre Kies zu einem
beschädigten Weg zu transportieren.
Geschick und Umsicht brauchte der Fuhr
mann auch bei der Rückfahrt. Auf dem
Wagen sassen jetzt die Männer und Buben,
die das Vieh aufgetrieben hatten. Die Pferde
drängten und der überladene Wagen drohte
auf den steilen Bergstrassen ausser Kon
trolle zu geraten. Doch der Fuhrmann hatte
Gespann und Bremsen im Griff; seine
Aufmerksamkeit galt auch der überwiegend
jugendlichen «Fracht».
Ende Juli begannen das «Emdheuen» und
die Kornernte. Kaum waren die trockenen
Garben zum Dreschen gebracht worden,
mussten die Komäcker erneut bestellt wer
den. Wieder kehrte der Zweischarpflug die
kurzen Stoppeln unter den Boden, wieder
wurde die warmfeuchte Erde fein geeggt
und für die Wintersaat hergerichtet.
Herbst
Auch im Herbst wartete auf den Pferde-
fuhrwerker ein gerütteltes Mass Arbeit. Auf
den Äckern waren die hohen «Türken
bengel» zwar noch grün, aber die Kartof
feln lagen bereits ausgereift unter der Erde.
Mit dem «Förelepfluag» trennte der Fuhr-