Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2009) (2009)

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Karl Frick (1922- 
2008) verbrachte 
als Alphirt mit 
seiner Frau Berta 
(1919-2008) insge 
samt 19 Sommer 
auf Guschgfiel. 
ständig. Am Mittag gab es meistens «Re- 
bel», «Tatsch», «Käsknöpfle» oder «Magro- 
na» und am Abend jeweils «Muas». Doch ihre 
wichtigste Arbeit war das Sennen, also die 
Verarbeitung der Milch. Die circa 60 Kühe 
mussten zweimal täglich gemolken werden - 
eine Arbeit, bei der ausser dem «Buab» alle 
mithalfen. Dessen Aufgabe bestand darin, 
die Milch zu wiegen und in den Keller zu 
tragen. Der «Meschter» hatte den Stall zu 
säubern und den anfallenden Mist zu ver 
teilen. Zudem brachte er mit Ross und 
«Söömerwägele» alle 14 Tage die Butter 
nach Balzers, wo sie vom Alpvogt an die 
Viehbesitzer verteilt wurde. Den Rücktrans 
port nutzte er, um die Alpküche mit den 
notwendigen Lebensmitteln zu versorgen. 
Der Käse wurde erst im Herbst ins Tal 
befördert und dann ebenfalls verteilt. 
Der «Küejer» und der «Buab» waren in ers 
ter Linie für das Hüten des Viehs zuständig. 
Das war kein leichtes Unterfangen, da es auf 
der ganzen Alpe keine Zäune gab. So musste 
zumindest der «Buab» den ganzen Tag beim 
Vieh bleiben und aufpassen, dass es nicht zu 
viel abweidete. Am Abend nach dem Melken 
kam das Vieh auf die Abendweide, die 
«Küamatta», ehe es um 22.00 Uhr wieder ins 
Täle getrieben wurde. Um für einen anfälli 
gen Wintereinbruch gerüstet zu sein, wurde 
in der «Wes» ein Stück Weide geheut, das 
von einer Mauer umgeben und besonders 
gut gedüngt war. - Heute wird das Heu vom 
Tal auf die Alpe geschafft. 
Die Alpe Matta wurde nur mit Galtvieh be- 
stossen und von einem Hirten zusammen 
mit einem «Buab» betreut. 
Der Älpler gehörte nicht zu den Grossver 
dienern. So erhielt beispielsweise 1949 der 
Senn 13 Franken am Tag und der «Buab» 
2,50 Franken. 
Statuten der Alpgenossenschaft 
Guschgfiel 
Allgemeines 
Am 18. Juni 1865 wurden die «Statuten 
für die Alpgenossenschaften Gapfahl und 
Guschgfiel der Gemeinde Balzers» von der 
Regierung genehmigt. Diese waren bis zum 
31. Dezember 2006 gültig. 
Die Leitung der Alpen übernehmen je zwei 
Alpvögte, die von den Genossenschaftsmit 
gliedern gewählt werden. Die Amtszeit be 
trägt mindestens zwei Jahre. Zu den Aufga 
ben des Alpvogts gehören das Verzeichnen 
des Viehs, das auf die Alpe aufgetrieben 
wird, die Suche der Hirten und die Überwa 
chung der Fronarbeiten. Früher war er 
auch für die Beschaffung der Lebensmittel 
für das Alppersonal zuständig. Neben den
	        

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