Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2009) (2009)

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Die Balzner Alpen Guschgfiel und Matta 
Adolf Frick 
Blick auf die Balzner 
Genossenschaftsalpe 
Guschgfiel in V764 m 
Höhe. 
Durch den Umstand, dass meine Eltern eine 
kleine Landwirtschaft betrieben und ich als 
Bub im Sommer beim Viehtrieb nach 
Guschgfiel mithelfen durfte, hatte ich schon 
von klein auf eine besondere Beziehung zu 
den Alpen und zur Alpwirtschaft. Diese wurde 
durch die Tätigkeit meines Vaters als Alpvogt 
und Hirt noch verstärkt. Meine Eltern, 
«s Karl-Jörga Karle» und «s Bäbele Tones 
Berta», haben während 19 Jahren das Vieh 
auf Guschgfiel gehütet. Mein Bruder Helmut 
hat in seiner Studienzeit drei Jahre als 
Galtviehhirt auf Guschgfiel gedungen. Seit 
24 Jahren bin ich als Mitglied des Alpaus 
schusses in das Alpgeschehen eingebunden. 
Als wichtige Quelle für diesen Artikel er 
wies sich eine Facharbeit meines Sohnes 
Edgar über die Alpwirtschaft in unserem 
Land, die er 1993 während seiner Gymna 
sialzeit geschrieben hat. Einleitend führte 
er aus: «Denn obwohl die Alpwirtschaft ei 
nen wichtigen Teil in der liechtensteini 
schen Landwirtschaft einnimmt und die Al 
pen einen grossen Teil der Fläche unseres 
Landes ausmachen, können viele Leute 
nichts mit den schönen Landschaften und 
der dazugehörigen Wirtschaftsform anfan 
gen. Mit meiner Facharbeit möchte ich des 
halb einen kleinen Einblick in die liechten 
steinische Alpwirtschaft geben. Dazu habe 
ich in einem ersten Teil die Alpwirtschaft 
und ihre Bedeutung für das ganze Fürsten 
tum Liechtenstein dargesteift und als zwei 
tes bin ich speziell auf die Balzner Alpe 
Guschgfiel eingegangen.» 
Liechtensteins Alpen 
In Liechtenstein gibt es 25 Alpen, die sich 
alle im Eigentum der Oberländer Gemein 
den beziehungsweise Bürgergenossenschaf 
ten befinden. Ihre Grenzen sind durch na 
türliche räumliche Gegebenheiten - meist 
einen Gebirgskamm oder einen Bach - fest 
gelegt. Die Besitzverhältnisse der Alpen 
werden in der Tabelle auf Seite 25 darge- 
stellt. Man unterscheidet zwischen Ge 
meindealpen (Gern.), Genossenschafts 
alpen (Gen.) und Privatalpen (Priv.). Auch 
hinsichtlich der Nutzung erfolgt eine Un 
terteilung in drei Kategorien: 
- Kuhalpen, auch Sennenalpen genannt, 
auf die nur Kühe aufgetrieben werden; 
- Gemischte Alpen für die Sömmerung des 
Milch- und Galtviehs; 
- Galtviehalpen, die in Liechtenstein am 
häufigsten vorkommende Form, auf die - 
wie der Name ausdrückt - vor allem 
Jungvieh und Mutterkühe mit Kälbern 
aufgetrieben werden. 
Als reine Kuhalpe ist nur noch Sücka einzu 
stufen. Bei Älpli, Pradamee, Guschg und Va- 
lüna handelt es sich um gemischte Alpen. 
Die anfallende Milch wird auf den Alpen 
Sücka, Valüna, Pradamee und Guschg direkt 
zu Käse und Butter verarbeitet. 
Die Unterländer Bauern treiben ihr Vieh 
auf ihre Alpen in Österreich. Dürrwald ge 
hört der Gemeinde Schellenberg und Rauz
	        

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