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Zur Geschichte der Siedlung Guscha
Im Folgenden möchte ich etwas detaillier
ter auf die Siedlung Guscha, über der
St. Luzisteig bei Maienfeld gelegen, einge-
hen. Guscha, auch Mutzen genannt, bildete
zusammen mit der Hochsiedlung Stürfis,
dem Vatscherinerberg, Rofels und Bovel
- wie bereits erwähnt - die Gemeinde Berg.
Sie hatten ein gemeinsames Gotteshaus,
die St. Luzisteig-Kirche auf der gleichnami
gen Passhöhe, welche ihrerseits die Mutter
kirche des Städtchens Maienfeld war.
Der Chronist Nicolin Sererhart, der um
1742 Pfarrer in Seewis war, beschreibt das
Dörfchen Guscha so:
«Die 3. Nachbarschaft, die zu Meyenfeld-
Kirch angehörig ist (ausser Rofels und Bo
vel), ist Guscha, liegt nächst obst St. Luzi
steig auf einem hohen, steilen Berg, besteht
aus 12 Häusern, hat, wenn man droben ist,
einen lustigen Prospect gegen Chur, die
Schweiz und über die Steig hinunter. Sie
hatten eine gute Viehzucht und auch etwas
Kornwachs. Vom Land können sie nichts
haben als was sie selbst auf dem Buckel
hinauftragen, denn der Weg ist so gäch,
dass kein beladenes Pferd hinauf, ja das
Vieh kaum hinunter zu bringen ist. Die Kir
chenrechte haben sie zwar zu Meyenfeld,
aber in obrigkeitlichen Dingen und Erwäh
lungen haben sie nichts zu sprechen und
von keinen bündnerischen Emolumenten
auch nicht das Geringste zu beziehen. Sind
also nicht rechte Bündner und auch keine
österreichischen Untertanen und möchte
man sie deinetwegen nicht unfüglich die
kleine Republik von 12 Häusern nennen.»
Die Siedlung Guscha wurde um 1300 von
Stürfis her besiedelt und erlebte in Bezug
auf die Bevölkerungszahl ihren Höhepunkt
um 1760, als ungefähr 170 Personen ganz
jährig dort wohnten. Guscha liegt auf rund
l’lOO m ü. M., die frühere Siedlung hatte
sich bis in eine Höhe von ca. 1’500 m aus
gedehnt.
Zur Zeit Sererharts zählte dieser Hof zwölf
Häuser. Heute sind noch vier bewohnbar;
die anderen stehen als Ruinen da, so das
Krachen-, Rain-, Brunnen- und Tolenbort-
haus wie auch das Ober- und das Neuhaus.
Im gleichen Jahr, als die Rofelser ins
Maienfelder Bürgerrecht aufgenommen
wurden, am 19. Hornung (Februar) 1633,
hatten die Maienfelder mit den Bewohnern