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ein: Natur und Umwelt, Individuum und
Gesellschaft, Landwirtschaft, Hauswirt
schah, Handwerk, Gewerbe und Industrie,
Transport, Brauchtum, Glaube und Kult,
Obrigkeit und Behörden sowie Bildende
Kunst. Vera Meier unterbreitete unter an
derem auch Vorschläge bezüglich der
rechtlichen Grundlage für Leihgaben sowie
Schenkungen und prägte für die Sammlung
das Kürzel «SahiG». Im Jahr 1989 führte
sie mit Emanuel Vogt ein Interview über
die «Sammlung historisch interessanter
Gegenstände» sowie deren Anfänge und be
fragte den Schmied Roland Vogt (1913—
1998) zu verschiedenen Objekten und ihrer
Funktion. Objekte, die nach dieser Be
standsaufnahme, also nach 1990, in die
Sammlung aufgenommen wurden, sind
bislang noch nicht karteimässig erfasst.
Dazu gehören beispielsweise verschiedene
Gegenstände der Balzers AG, die 1996 der
Sammlung eingegliedert wurden.
Auf der Suche nach geeigneten
Lagerräumen
Ein Problem, mit dem sich die Verantwortli
chen für die Sammlung bis heute konfron
tiert sehen, besteht darin, geeignete Lager
räume zu finden. Im Verlauf ihrer über
40-jährigen Geschichte wurde die Samm
lung in verschiedenen Gebäuden aufbe
wahrt; Grund dafür sind nicht realisierte
Museumspläne, die anderweitige Nutzung
der für die Lagerung vorgesehenen Räume
oder Bauten sowie Gebäudeabbrüche. Es
lassen sich nicht mehr alle Stationen rekon
struieren, doch die wichtigsten seien hier ge
nannt: 1968 wurde das Turmhaus beim
St. Peter provisorisch für die Lagerung zur
Verfügung gestellt. Anschliessend kamen die
Objekte ins Haus Nr. 108 beim Bröggle und
1974 ins alte Pfarrhaus, das jedoch ein Jahr
später renoviert wurde, weswegen die
Sammlung dann im alten Gemeindehaus an
der Fürstenstrasse untergebracht wurde.
Man hoffte, dass die Objekte nach dem Um
bau des alten Schulhauses in den Jahren
1977/78 dort eine bleibende Stätte finden
würden, denn auch «die jüngere Generation
sollte noch einen <Treschflegel>, eine <Hafta>,
einen <Landakarra>, ein <Joch>, ein <Mässle>,
einen <Holzschlegel>, einen <Handschletta>,
ein <Spinnrädle> usw. ansehen können.»
Anlässlich der Mitgliederversammlung des Historischen Vereins in
Balzers besichtigte S.D. Fürst Franz Josef II. am 11. März 1979 unter
Führung von Gemeindevorsteher Emanuel Vogt das neu renovierte
Schulhaus Unterm Schloss und die dort untergebrachte volkskundliche
Balzner Sammlung.
Bereits 1977 konnte das Erdgeschoss des
alten Schulhauses genutzt werden, das bis
September 2006 der Hauptstandort der
Sammlung blieb. Die Präsentation der
«Sammlung historisch interessanter Gegen
stände» an der offiziellen Wiedereröffnung
des alten Schulhauses am 6. Januar 1979
sollte die Balzner Bevölkerung animieren,
derartige Gegenstände aufzubewahren. Das
Wachsen der Sammlung in den darauffol
genden Jahren zeigt, dass der Aufruf Erfolg
hatte. Wegen Platzmangels mussten dann
verschiedene Bestände in anderen Gebäu
den, wie dem Pfarrstall oder dem Kinder
garten Iramali (Keller), untergebracht wer
den. Im Jahr 2006 waren die Objekte an fol
genden Orten gelagert: altes Schulhaus,
Pfarrstall, Mehrzweckgebäude, Gemeinde
werkhof und neues Schulhaus Iramali.
Ausstellungen
Die Sammlung wurde aber nicht nur aufbe
wahrt: Neben «Tagen der offenen Tür»
konnte man die Bestände auf Voranmel
dung im alten Schulhaus besichtigen, und
Teile davon waren immer wieder an speziel
len Ausstellungen zu sehen: