Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2008) (2008)

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«Bättle», «Hafta», «Landakarra» - zur Balzner 
«Sammlung historisch interessanter Gegenstände» 
Markus Burgmeier 
Eine Apfelschälmaschine, eine selbstgebaute 
automatische Mausefalle, Versehgarnituren, 
Bilder, Bücher, Fotos, Musiknoten von Balz 
ner Komponisten, Ausweise, eine komplette 
Schnapsbrennerei, eine Schulbank, ein 
Schaukelpferd, alte Feuerwehrrequisiten, 
eine Marmorbüste des Bildhauers Ferdinand 
Brunhart, eine komplette Sennereieinrich 
tung, eine komplette Stubeneinrichtung, 
eine komplette Wagnerei, eine Zollgrenztafel 
aus der Zeit des österreichischen Zollver 
trags mit Liechtenstein - dies alles sind Ob 
jekte, die man in der reichhaltigen Balzner 
«Sammlung historisch interessanter Gegen 
stände» findet. Es sind Zeugen der Balzner 
Alltagswelt vergangener Generationen, die 
bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. 
Die Anfänge der Sammlung 
Den Grundstock für die Sammlung hat 
Emanuel Vogt (1922-1999) gelegt, der be 
reits in den 1950er-Jahren angefangen hatte, 
volkskundliche Gegenstände zusammenzu 
tragen. Als «Depot» diente ihm ein Keller 
seines Wohnhauses. Offiziell wurde mit der 
Sammlung am 10. Juni 1967 begonnen: 
Gemeindevorsteher Emanuel Vogt betraute 
H. H. Kaplan Arnold Britschgi (1911-1973) 
und Franz Büchel (1914-1991), den dama 
ligen Leiter des Amtes für Briefmarkenge 
staltung sowie des Postmuseums Liechten 
stein, mit der Aufgabe, die «historisch 
interessanten Gegenstände, Bilder, Werk 
zeuge usw. in Balzers zu sammeln, zu regis 
trieren und im alten Pfarrhaus aufzube 
wahren.» Es ging darum, «altes Kulturgut 
vor der Vernichtung und vor dem Unter 
gang [zu] bewahren und unseren Nach 
kommen [zu] erhalten.» Die Gegenstände 
sollten vorläufig an einem zentralen Ort 
gesammelt und fachkundig aufbewahrt 
werden. Wenn einmal genügend Objekte 
vorhanden seien, könne man an die 
Ausstellung derselben denken. 
Nach Triesenberg, wo 1961 das Walser Hei- 
matmuseum, das erste Ortsmuseum in 
Liechtenstein, eröffnet worden war, setzte 
sich Balzers als zweite liechtensteinische 
Gemeinde das Ziel, eine volkskundliche 
Sammlung aufzubauen. Diese entstand zu 
einer Zeit, in der auch der Sammlungs 
schwerpunkt der europäischen Museen ver 
mehrt auf die lebensnahen Bereiche wie 
Alltags- und Industriekultur gelegt wurde. 
Von der «Kommission für die Sammlung 
historischer Gegenstände» ... 
Im Februar 1968 beschloss der Gemeinde 
rat auf Vorschlag von Franz Büchel und 
Kaplan Britschgi, das Haus Nr. 86 beim 
St. Peter (Turmhaus) für die Aufbewahrung 
der Sammlung zur Verfügung zu stellen, 
allerdings müsse «auf die Baufälligkeit des 
Hauses Rücksicht genommen werden (Un 
fallgefahr).» Im selben Jahr wurde die erste 
«Kommission für die Sammlung histori 
scher Gegenstände» ins Leben gerufen, der 
neben Kaplan Britschgi und Franz Büchel 
Gemeinderat Theobald Büchel (1928-2006) 
sowie Josef Nipp angehörten. 
1973 starb Kaplan Britschgi. Zudem erklär 
ten im ersten Halbjahr einzelne Mitglieder 
Blick in einen der 
vier Räume im Un 
tergeschoss des alten 
Schidhanses an der 
Fürstenstrasse, in 
dem von 1977 bis 
2006 der Grossteil 
der Balzner «Samm 
lung historisch 
interessanter Gegen 
stände» deponiert 
war. Die Aufnahme 
stammt ans dem 
Jahr 1981.
	        

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