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Vom Leben auf Guscha und
den Verbindungen zu Balzers
Hans Brunhart
Das Wohnhaus von
Andreas Just auf
Guscha
Andreas Just (Jahrgang 1927) hat Mitte der
Sechzigerjahre mit seiner Familie Guscha
verlassen. Sein Cousin Mathis blieb noch
drei Jahre länger dort als er und übersiedelte
dann gegen Realersatz nach Bad Ragaz.
Heute lebt Andreas Just in Maienfeld an der
Strasse nach Jenins. Freundlich werden wir
von ihm in seinem Haus empfangen und
erkennen schnell, dass hier ein leiden
schaftlicher Jäger wohnt. «Ja», sagt er, «das
war früher, heute nicht mehr.»
Freundnachbarliches Verhältnis
«Es hat immer Beziehungen zu Balzers ge
geben», so Andreas Just auf unsere diesbe
zügliche Frage. «Vor dem Krieg gingen die
Guschner öfters nach Balzers. Für die jun
gen Leute war damals klar, dass es nicht
nur geografische, sondern auch konfessio
nelle Grenzen gab: eine streng katholische
Liechtensteinerin und ein ebenso streng
protestantischer Schweizer, das galt noch
keineswegs als selbstverständlich. In der
Kriegszeit war der Übergang über die Grenze
nach Liechtenstein nicht mehr so einfach,
aber später habe ich die Verbindung zu
Balzers wieder aufgenommen.» Auch die
Balzner seien wieder vermehrt nach Gu
scha gekommen, und er erinnere sich noch
gut, dass insbesondere die Errichtung des
Kreuzes auf dem Mittlerspitz durch die
Jungmannschaft Balzers in den Lünfziger-
jahren diese Kontakte wieder belebt habe.
Viele seien über die Lawena nach Guscha
gekommen und über die Luzisteig hinun
tergegangen - oder umgekehrt. Spontan er
wähnt er Martin Bürzle (ehemaliger Ge
meindeförster), Lidei Loser und Werner
Gstöhl. «Bei den Namen bin ich mir nicht
mehr so sicher. Ich weiss nur noch, dass
alle drei Lreundinnen hatten, die Margrith
hiessen. Sonntags gab es immer viel Besuch
aus Balzers.»