Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2006) (2006)

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Frau Hildegard Auwärter 
Vera Heymann Meier 
Professor Dr. Max Auwärter wurde in ei 
nem Interview nach dem Höhepunkt seines 
Lebens gefragt. Seine Antwort; «Das war 
bestimmt meine Hochzeit mit meiner Frau 
Hildegard. Wir sind jetzt 48 Jahre glücklich 
verheiratet, und ich wüsste nicht, wie ich 
mein Leben ohne sie gemeistert hätte.»' 
Im Hinblick auf die Verdienste von Profes 
sor Auwärter kann man sagen, dass indirekt 
auch Frau Auwärter für Balzers wichtig 
war. Ihren Anteil bezeichnet man als «Re 
produktion der Arbeitskraft». Sie und die 
Mehrheit der Frauen leisteten - auch wenn 
sie «nur» Hausfrauen waren - einen wichti 
gen Beitrag zum Wohl der Familie und 
damit auch der Gesellschaft. 
Es war eine gemeinsame Entscheidung des 
Ehepaars Auwärter, nach Liechtenstein zu 
gehen und nicht nach Frankreich oder in 
die USA. 
Im August 1946 folgt Frau Auwärter mit 
ihren zwei kleinen Söhnen ihrem Mann, 
der bereits im Frühjahr 1946 nach Liech 
tenstein ausgewandert ist. Zunächst wohnt 
die Familie für ein paar Monate in Vaduz. 
Die Auwärters haben das Nachkriegs 
deutschland hinter sich gelassen. Was sie in 
Liechtenstein erwartet, ist eine Zukunft, die 
sie entscheidend mitgestalten. Vorerst tref 
fen sie aber auf Verhältnisse, die sie sich so 
nicht vorgestellt haben. Sie sind über eini 
ges erstaunt, manchmal überrascht, und sie 
lernen immer wieder Neues. Mit den 
Jahren sind sie in die Dorfgemeinschaft 
integriert. Wenn Frau Auwärter meint, dass 
man sie und den Namen Auwärter in 
Balzers kaum noch kennt, ist das mit 
Sicherheit ein Trugschluss. Vielleicht ent 
spricht die Geschichte, die sie selbst er 
zählt, eher der Wirklichkeit: Frau Auwärter 
begegnet in Vaduz einer Bekannten. Als 
diese sie erkennt, ruft sie erstaunt: «Was, 
Sie leben noch!» 
Hildegard Anwärter mit ihren beiden älteren Söhnen Wolfgang und 
Heinrich, Vaduz 1946. 
Balzers AG (Hrsg.); 
80 Jahre Prof. Dr. Max 
Auwärter. 
Balzers 1988, S. 12.
	        

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