Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2006) (2006)

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Der Gasthof «Post» 
mit der dazuge 
hörenden Zuschg, 
um 1940. 
einziges Wirtshaus blieb die «Post» 1795 
vom Dorfbrand verschont. Sie hatte des 
halb für einige Jahre eine Monopolstellung 
inne, was sich auch in höheren Umgeldbei 
trägen bemerkbar machte. 
Das Wirtshaus «Engel» 
Wie das Wirtshaus «Post» gibt es auch den 
Gasthof «Engel» noch. Der heutige Charak 
ter des «Engels» geht auf den nach dem 
Brand von 1795 erfolgten Wiederaufbau 
zurtick. Im 18. Jahrhundert gelangte der 
«Engel» in den Besitz der Familie Frick, der 
das Wirtshaus bis 1846 gehörte. Der bereits 
erwähnte «Engel»-Wirt Fidel Frick war zu 
dem auch Richter und Landammann. Die 
Umgeldzahlungen des «Engels» waren im 
späten 18. und frühen 19. Jahrhundert teil 
weise die höchsten von allen Balzner Wirts 
häusern. Um 1815 jedoch musste der 
«Engel» seinen ersten Rang an die «Post» 
abtreten. Nach der Missernte 1816 und 
dem folgenden Hungerjahr 1817 stiegen die 
Umgeldzahlungen wieder an. Ab 1837 gin 
gen die Umgelder dann wieder zurück. 
Das Wirtshaus «Adler» 
Das heute nicht mehr existierende Gast 
haus «Adler» befand sich seit dem 18. Jahr 
hundert im Besitz der Familie Stegen Jo 
seph Steger (f 1771) war auch Zollbeamter. 
Nachdem 1798 dessen Sohn Johann Georg 
Steger ohne männliche Nachkommen ver 
starb, übernahm Joseph Anton Brunhart 
den «Adler». Was die Umgeldzahlungen 
anbelangt, lag der «Adler» meistens an drit 
ter Stelle hinter der «Post» und dem «En 
gel». In der ersten Hälfte des 19. Jahrhun 
derts indes waren die Umgeldzahlungen 
des «Engels» und des «Adlers» eine Zeit 
lang gleich hoch. Im Hungerjahr 1817 erlitt 
der «Adler» einen massiven Einbruch. 
Das Wirtshaus «Hirschen» 
Die später «Tappeiner-Haus» genannte 
Gaststätte zum «Hirschen» fiel im Jahr 
1964 einer Strassenverbreiterung zum 
Opfer. Seit ungefähr 1680 hatte dort Land 
ammann Basilius Hoop gewirtet. Dessen 
Vater Johannes Hoop war Wirt und Zoll 
beamter auf Rofaberg in Eschen gewesen. 
Basilius Hoop trat 1712 und 1718 - nach 
dem Erwerb der Herrschaft Schellenberg 
und der Grafschaft Vaduz durch das Fürst 
liche Haus Liechtenstein - als Sprecher des 
Volkes auf. Die Umgeldeinnahmen aus dem 
«Hirschen» lagen meistens etwas tiefer als 
jene aus den anderen drei Balzner Gast 
stätten; aber in den Jahren 1818 bis 1825 
konnte der «Hirschen» diesbezüglich durch-
	        

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