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aus Österreich -, welche die Weinvermarktung
in unserem Land stark konkurrenzierten. Der
Weinbau ging immer mehr zurück, und di
verse Rebberge wurden wieder aufgelöst. In
den 1920er-Jahren wurden wegen Überalte
rung und Unwirtschaftlichkeit auch im oberen
Teil des Burghügels Gutenberg die letzten
Rebstöcke ausgerissen. Im Dorfteil Balzers
verwandelten sich infolge rege einsetzender
Bautätigkeit viele Rebberge in Bauparzellen.
1890 betrug die Weinbergfläche in Balzers
19 622 Klafter, zehn Jahre später noch 14 520
Klafter. 1950 hatte die Gemeinde eine Reb-
fläche von 5 011 Klaftern; heute sind in Balzers
und Mäls zusammen ca. 5 500 Klafter ( 198 Are)
mit Reben bepflanzt.
Genossenschaftsgründung
In Triesen und Vaduz bestanden bereits Win
zervereinigungen. Deren positive Erfahrungen
dürften wohl den Anstoss für eine Genossen
schaftsgründung in Balzers gegeben haben.
Genossenschaftliche Verwertung des Weins,
Anschaffungen, gemeinsame Nutzung von
vorhandenen Infrastrukturen, gleiche Bewirt
schaftung der Rebkulturen, die Bekämpfung
von Schädlingen, aber auch Ansuchen um
Subventionen - dies alles kann eine Genos
senschaft vorteilhafter bewerkstelligen als
einzelne Winzer.
So kam es zur Gründung der Winzergenos
senschaft Balzers. Die Statuten datieren vom
März 1952 und sind unterzeichnet vom Aus
schuss der Winzergenossenschaft Balzers:
Albert Schaedler (Mühle Balzers), Amatus
Vogt (Haus Nr. 309), Johann Foser (Haus
Nr. 30) und Josef Johler (Haus Nr. 69). Dieses
Datum kann als Gründungsdatum angenom
men werden, nachdem die vier Personen mit
ihrer Unterschrift die Bildung der Winzerge
nossenschaft Balzers bestätigen. Nach kleinen
Änderungen genehmigte die Regierung am
23. Mai 1952 die Statuten.
Paragraph 2 der Statuten lautet: «Sinn und
Zweck der Winzergenossenschaft Balzers
ist die Förderung des Weinbaues in der Ge-
Wagen der Winzerge-
nossenschafl anläss
lich des Umzuges am
Verbandsmusikfest
1953 in Balzers