Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2005) (2005)

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Schon vor S.30 Uhr wur die geräumige Pfdrr 
kirche von Andächtigen angefüllt. Noch 
immer strömten herbei, die aber die Kirche 
nicht mehr alle zu fassen vermochte. Im 
Chor und in den ersten Stühlen des Kirchen 
schiffes hatte die Priesterschaft Platz genom 
men und betete das grosse Totenofficium, 
während an den Altären Totenmessen für die 
Seelenruhe des verstorbenen Seelsorgers gele 
sen wurden. Ebenso erwiesen die Fahnen 
delegationen den Toten ihre Reverenz: so die 
Delegation aus Vira Gambarogno, die Abord 
nungen aus allen Jungmannschaften des 
Tandes, die Studentenverbindung Struthonia 
aus Stans und die Ortsvereine. 
Um 9 Uhr bestieg der bischofl. Landesvikar, 
H. H. Pfarrer Tschuor, die Kanzel und sprach 
Worte der Würdigung, des Trostes und des 
Abschiedes. Zuerst wies der Redner auf die 
Jugend- und Studienjahre von H. H. Pfarrer 
Waser hin. Dann würdigte er sein verdienst 
volles Wirken als Priester und betonte, dass 
H. H. Pfarrei Waser immer wieder das 
Hauptgehot der Liebe in Predigt und Unter 
richt seinen Schutzempfohlenen einzupragen 
versucht habe. Mit dem Gebot der Liebe 
habe nun Pfarrer Waser am 1. August selbst 
Ernst gemacht. Wörtlich fuhr H. H. Landes 
vikar Tschuor fort: «Er hat sein Leben hinge 
geben zur Rettung anderer. Diese Lektion der 
Liebe werden wir nie mehr vergessen. Er 
schüttert war die Trauerkunde: beim Ver 
such, zwei Lehen zu retten, gab er sein eige 
nes Leben hin. Es war so Gottes hl. Wille. 
Trösten kann da nur Gott, der Gott alles 
Trostes. Und dieser Gott des Trostes hat den 
trauernden Angehörigen, der Pfarrei und sei 
nen Mitbrüdem einen grossen Trost bereitet. 
Über Hans Kaufmann leuchtet das Licht der 
Unschuld. Sein Verlust ist schwer. Aber ge 
nommen hat ihn einer, der ihn noch viel lie 
ber hat. Und vielleicht wollte er Euch vieles 
im Leben ersparen. Er war ein guter Minis 
trant. Sein Lohn wird gross sein. 
Über Georg Vogt leuchtet wieder ein Licht: 
Eine grössere Liebe hat niemand als der, 
der sein Lehen hingibt für seine Freunde. 
Beim Versuch, seinen kleinen Kameraden 
zu retten, gab er sein Leben hin. Ihr Eltern 
habt gehofft, dass Georg wieder gesund 
und froh zurückkomme. Nun hat Gott ihn 
gerufen. Wir wollen ihn in treuer Erinnerung 
behalten als einen jungen Helden. 
Über dem dritten Sarge, da leuchtet das Wort 
des Heilandes: Eine grössere Liebe hat nie 
mand ... Der gute Hirt gibt sein Leben für 
die Schafe. Pfarrer Waser war ein Hirt nach 
dem Herzen Gottes. Wie der Heiland sein 
Leben für uns hingegeben hat, so tat es Pfar 
rer Waser für seine Schafe. Was ist doch 
das für ein Trost für die Gemeinde, dass er 
so viel Liebe in sich hatte, um seine Pfarr- 
kinder retten zu wollen. Welch ein Trost aber 
auch für die Angehörigen des toten Priesters! 
Er hat die Liebe, das Höchste des christli 
chen Lebens, in sich getragen. 
Ein Licht fällt noch zurück auf sein Lehen. 
Manches, das wir vielleicht bis jetzt nicht ge 
kannt haben, das wissen wir jetzt. Wir wis 
sen nun, wie er seine Pfarrkinder liebte. 
Diese Liebe zeigte er durch jedes Wort, das er 
zu Euch gesprochen., durch die Gestaltung 
des Gottesdienstes und besonders durch die 
Liebe zu Euren Kindern. Er war ein richtiger 
Nachahmer Christi in der Liebe zu den Kin 
dern. Aus Liebe geschah auch alles, was er 
für Euch getan hat. Aus Liehe zu Euch hat 
er den Arm ausgestreckt, um Euch zu 
segnen und das ego te absolvo zu sprechen. 
Aus Liebe zu Euch hat er geredet. Aus Liebe 
zu Euch hat er Ordnung geschaffen. 
Ein leuchtender Strahl muss aber auch hi- 
Der Sarg mit Pfarrer 
Waser wird von Mit 
gliedern des Gemein 
derates aus der Kirche 
zur Beerdigung getra 
gen. Die Sargträger: 
Heinrich Vogt, Hans 
Willi, Heinrich Frick, 
Anton Vogt (v.l.n.r.)
	        

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