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Es geht bergauf: Zum einen sind die Trocken-
mauem mit den einzigartigen Steintreppen
wieder hergestellt, zum anderen sind die quer-
terrassierten Rehreihen auch vertikal mittels
Holztreppen erreichbar. Stolz präsentiert Josef
Kaufmann die Anlagen am Burghügel.
bergen sogar den Abschuss von Amseln,
Staren und Krammetsvögeln. Die einmalige
Erwähnung dieser Massnahme in den vor
handenen Unterlagen lässt vermuten, dass
es sich um eine Einzelaktion handelte.
Später kamen Schiessapparate zum Ein
satz. Auch sie wurden so vorbereitet, dass
regelmässig ein Schuss aus dem Kasten ab
gefeuert wurde. Die Vögel schwirrten auf
die nächsten Bäume, um dann - nach Beru
higung der Lage - die Weinberge erneut
heimzusuchen. In bewohnten Gebieten war
die Schiesserei natürlich nicht sehr ange
nehm, und es kam verständlicherweise im
mer wieder zu Reklamationen. Seit 1973
werden die Trauben während etwa zwei
Monaten mittels Nylonnetzen vor Vogel-
frass geschützt.
Trockenmauern zu erhalten, zu renovieren
und zum Teil wieder herzustellen. Bernhard
Ospelt, späterer Geschäftsführer der Fürstli
chen Hofkellerei in Vaduz, arbeitete im Auf
trag der Gemeinde ein Projekt aus, das «dem
Burghügel wieder sein altes, charakteristi
sches Gepräge» verleihen sollte. Im Juli
1980 begutachtete die Eidgenössische For
schungsanstalt für Weinbau in Wädenswil
dieses «Gutenberg-Projekt» positiv.
Wozu eine zweite Genossenschaft?
1979 setze die Gemeinde Balzers, insbeson
dere der damalige Gemeindevorsteher Ema
nuel Vogt, Bestrebungen in Gang, den Burg
hügel Gutenberg sowie den Runda Böchel
mit Reben zu bepflanzen und die wertvollen
Die Winzergenossenschaft Balzers oder
«eine zu gründende Genossenschaft» waren
ursprünglich als Träger des Projektes vorge
sehen. Nachdem die Kosten für die Sanie
rung der Trockenmauern, das Terrassieren
des Geländes und die Neubepflanzung
schlussendlich auf über eine Million Fran
ken veranschlagt wurden, distanzierte sich