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Wie ein Stück Schwemmland in «bschissen» Mäls
seine Unschuld verlor,
oder warum das Feldgartenareal im «Züsler» heisst.
Ernst Christen-Vogt
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In den dreissiger Jahren des vorletz
ten Jahrhunderts war es, genauer im
Spätherbst 1831, als ein todunglückli
cher Mann aus dem Tor des St. Galler
Zuchthauses wieder ins Licht der
Freiheit trat. 66 Jahre alt war er nun
geworden, der Müller Hans Jakob, an
geklagt und verurteilt wegen vorsätz
licher Brandstiftung. Zehn Jahre zu
vor soll derselbige in der Nacht vom
20. auf den 21. Januar 1821 das Dorf
Oberschan absichtlich in Brand ge
steckt haben. Ebenfalls wurde er ver
dächtigt, im Oktober 1816 sein Hei
matdorf Fontnas in Schutt und Asche
gelegt zu haben.
Verfemt und ausgestossen, wagte er
sich nach seiner Entlassung aus der
Haft nicht zu seiner Tochter nach
Oberschan zurück. Er fand Unter
schlupf bei einem Bekannten in
Azmoos, der anscheinend die Ge
schichten vom verlorenen Schaf und
vom reuigen Sünder sonntags auf der
Kirchenbank nicht dösend an sich ab
tropfen liess, sondern sich zu Herzen
nahm und an diesem armen Men-
Karte des Fürstentums Liechtenstein
aus dem Jahr 1756 von Obristleutnant
Kolleffel (Ausschnitt) mit der Bezeich
nung «Klein Meis»