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noch alles gemacht wird, bis der ko
mische Funken bald steht!»
«Kommt Kinder, packt eure Schlitten
und vergesst nicht die Schlingen,
Kappen und Handschuhe», sagt Wen-
dula. Dann machen sie sich auf den
Weg nach oben. Wendula hat einen
grossen Hornschlitten aus dem
Schuppen gezogen. «Mit dem Ding ...
Was willst denn du mit dem gehörn
ten Gestell? v, fragt Gcrlinda. «Du
wirst es erleben, Gerlinda, das wird
ein Spass werden.»
Und los zieht die fröhliche Gruppe.
Vom Dorf her kommen noch mehr
Kinder mit ihren Schlitten den
schmalen, verschneiten Weg herauf.
Wendula und die Kinder kennen den
Weg sehr gut, und so laufen sie, eine
Spur um jede Kurve und Windung
ziehend, hinauf und weiter in den
Wald hinein. Bald schon müssen sie
dem Pferd des Försters Platz machen,
der mit seinem Gefährt und den
Funkenbuben den selben Weg einge
schlagen hat. «Die habens gut», denkt
Gcrlinda, «die können fahren.» - «Ihr
konntet eure Schlitten cuieiuaudei-
binden und hinten anhängen», sagt
der Förster. Das finden natürlich alle
prima. Bald ist der Weg zu Ende, und
die Abfahrt kann beginnen. Alle be
danken sieh beim Förster und seinem
Pferd Flora. Die Mädchen fahren als
eiste los. Linda legt sich auf den
Schlitten und sagt: «Hängt alle ein,
wir machen einen <Fröschenzug>!» Je
des hängt mit den Füssen beim hinte
ren Schlitten ein. Linda bei Neli, Neli
bei Waly und Waly bei Nana. Achtung,
fertig und los gehts, abwärts! Mit bei
den Händen wird «angegeben», bis
sie schön Fahrt haben. Da ist es wie
der, das fröhliche Lachen und das Ru
fen, wenn sie an den Kindern vorbei
fahren, die nach oben unterwegs sind.
Und dahinter? Was kommt denn da?
Eine riesige Schneestaubwolke, ein
grosser Schlitten und darauf zwei Frau
en. Es sind Gerlinda und Wendula, die
mit einem Heidentempo den Weg hi
nunterfegen. Man hört sie immer nur
ein und dasselbe rufen: «Uus Holz,
Brocka Holz!» Alle, die das hören, stel
len sich auf die Seite und schauen dem
seltsam rasenden Paar lachend nach.
und Gerlinda! Gehen wir besser aus
dem Weg.» Aber auch sie kommen gut
an, denn Wendula kann recht ge
schickt mit dem Hornschlitten umge
hen. Doch als Gerlinda vom Schlitten
steigt, zittern ihr die Knie. Noch ein
paar Mal fahren sie zusammen den
Weg und den Hang herunter, bis der
Förster und die Burschen mit der
Funkentanne aus dem Wald kommen.
Jetzt versammeln sich alle auf dem
Funkenplatz, um zu sehen, wie die
Tanne gestellt wird. Mit Hilfe des Pfer
des und ein paar kräftiger Arme steht
das Ding bald kerzengerade in der Ge
gend. «Recht hoch», denkt Gerlinda.
Sie steht weit genug entfernt und ist
gespannt, wie es weitergeht.
Einkäufen
In Balzers wird der Funken altern
Brauchtum entsprechend von der
Schuljugend aufgebaut.
Die Kinder sind unten heil angekom
men und sehen auch, wie lustig das
ist, als Waly ruft; «Da kommen Mama
Nach dem Frühstück ziehen Gerlinda
und Waly los. Den ganzen Weg ab
wärts halten sie sich bei den Händen