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Mühlbach selbst wiesen noch ihre na
türliche Linienführung auf. Die Riete
und Feuchtflächen im Bereich vom
St. Katrinabrunnabach sowie süd
westlich von Mäls waren mit künstli
chen Gräben entwässert.
Die Errichtung des Binnenkanals
Die Errichtung des Liechtensteiner
Binnenkanals, der Balzers auf seiner
gesamten Länge durchströmt, mar
kiert einen Meilenstein für das heuti
ge Balzner Gewässersystem. Der Bau
des obersten Binnenkanalabschnitts
begann bereits während der ersten
Bauetappe, die von 1931 bis 1935
dauerte. Gleichzeitig startete die Re
gulierung des Mühlbachs. Die Über
leitung des Mühlbachs in den neuen
Binnenkanal erfolgte im Frühjahr
1943. Seither ist die Mündung, d.h.
das gesamte Balzner Gewässersystem,
endgültig vom Rhein abgetrennt. Die
ökologischen Verhältnisse wurden mit
diesen Massnahmen völlig verändert.
Durch die Regulierungen wurde die
Lebensraumvielfalt verringert. Die
Abtrennung der Mündung vom Rhein
ermöglichte die Einwanderung von
Fischen nur mehr über den Binnen
kanal. Bis vor wenigen Jahren waren
Fischwanderungen im Binnenkanal
allerdings durch mehrere Wanderhin
dernisse erschwert.
Im Ortsgebiet von Balzers und Mäls
wurden zahlreiche Gewässerab
schnitte eingedolt. Der Vergleich von
Karten aus unterschiedlichen Zeiten
macht diese Veränderungen deutlich:
Der ausgetrocknete Altabach vor und
nach der Wiederbewässenmg
So zeigt die topographische Karte von
1947, dass der Dreiangelbach noch of
fen in den Binnenkanal mündete.
Heute ist der untere Abschnitt ein
gedolt. Dagegen war ein Teilabschnitt
des Murabächles im Bereich von Mäls
bereits 1947 in unterirdische Rohre
geleitet. Auch von den beiden Bächen
vom Elltal bzw. von Anaresch und
Mariahilf, die 1965 ausserhalb des
Winkels noch offen zusammenmün
deten, war der von Mariahilf kom
mende Bach im Oberlauf bereits 1947
eingedolt. Nach 1947 wurde auch der
rechte Arm vom Elltal auf seiner ge
samten Länge in Rohre verlegt.
Die Verschmutzung der Gräben und
Bäche war ein im 19. Jahrhundert zu
nehmend thematisiertes Problem. Vor
allem durch das Einspülen von Jau
che und Mist wurde der Nährstoff
gehalt erhöht und das Aufkommen
von Pflanzen und Sträuchern ver
stärkt. Die Gegenstrategie war aller
dings nicht die Verhinderung der Ein
leitungen, sondern ein regelmässiges
Räumen der Gräben. Mit der Ausdeh
nung der Siedlungen nach 1950 wur
de die Abwasserbelastung der Bäche
weiter verstärkt und die Gewässer
güte daher stark belastet. Seit der Er
richtung der Kläranlage Balzers hat
sich die Gewässerqualität wesentlich
gebessert.
Besonders negativ ist aus ökologi
scher Sicht die Absenkung der Rhein
sohle, durch die der Grundwasser
spiegel im Bereich Balzers im Mittel
um ca. 2,5 m sank. Die Balzner
Giessen und der Altabach, ein Ab
schnitt des ursprünglichen Mühl
bachs, die noch weitgehend natürli
che morphologische Verhältnisse auf
weisen und daher besonders wertvoll
sind, trockneten dadurch aus.
Ausserdem lagen südlich von Mäls
und entlang des Hanflandgrabens frü
her ausgedehnte Feuchtflächen, die
ebenfalls durch die Absenkung des
Grundwasserspiegels austrockneten.
Die Wasserspeisung des Balzner
Giessens mit Rheininfiltrat war das
erste Projekt, das im Rahmen eines
Wiederbewässerungsprogramms des
Amtes für Umweltschutz umgesetzt