Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2002) (2002)

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des Tier beim Überqueren der Land 
strasse von einem Auto erfasst und ge 
tötet wurde. 
Schutzmassnahmen 
Die bei etlichen Arten dramatische Si 
tuation müsste eigentlich rasche und 
wirkungsvolle Massnahmen erfor 
dern. Leider aber reicht bei vielen Ar 
ten der derzeitige Kenntnisstand 
nicht aus, um die benötigten Lebens 
grundlagen benennen zu können. 
Umfassende Untersuchungen über 
Jagdverhalten und Beutespektrum 
der Grossen Hufeisennasen in den 
Kantonen Graubünden und Aargau 
haben zwar gezeigt, dass diese Art auf 
reich strukturierte, vernetzte Lebens 
räume mit einem hohen Anteil an 
Obstgärten, Hecken, Wiesen und Wei 
den angewiesen ist. Angesichts der 
wenigen überlebenden Individuen 
muss aber befürchtet werden, dass 
auch bei raschen Massnahmen die Po 
pulation längst jene kritische Zahl un 
terschritten hat, die einer so isolierten 
Kolonie ein Überleben ermöglicht. 
Leichter und schneller lassen sich 
Quartiermängel bei Baumhöhlen be 
wohnenden Fledermausarten behe 
ben. Wenn auch langfristig ein höhe 
rer Altholzanteil in unseren Wäldern 
gefordert werden muss, können kurz 
fristig durch das Aufhängen von 
Fledermauskästen Ersatzquartiere für 
fehlende Spechthöhlen angeboten wer 
den. So hat der Ornithologische Ver 
ein Balzers zwanzig selbst gebaute 
Fledermauskästen aus Holz im 
Eggerswald, Ellwald, Neugrütt und 
Entamoos aufgehängt. Der erwähnte 
Erstnachweis des Kleinen Abend 
seglers ist ein schöner Erfolg dieser 
Massnahme. 
Auch bei der Rheinbrücke konnte im 
Zuge der Instandsetzungsarbeiten das 
bestehende Gerüst dazu verwendet 
werden, grosse Flachkästen an der 
südlichen Stirnseite der Brücke anzu 
bringen. 
Fledermausquartiere melden 
Um die noch sehr lückenhaften Kennt 
nisse über die Balzner Fledermäuse 
zu verbessern, bittet der Autor, Fle 
dermausquartiere, aber auch Funde 
von toten, verletzten oder geschwäch 
ten Tieren zu melden: 
Silvio Hoch 
Liechtensteiner Arbeitsgruppe 
für Fledermausschutz 
Saxweg 29A 
9495 Friesen 
silvio.hoch@schulen.li 
Literatur 
Beck, A. und B. Schelbert: Neue Nachweise 
der Grossen Hufeisennase im Kanton Aar 
gau. In: Mitteilungen der Aargauischen Na 
turforschenden Gesellschaft, Bd. 35 (1999), 
S. 93-113. 
Eberstaller, J., G. Haidvogl und M. Jung 
wirth: Kurzfassung zum Gewässer- und 
fischökologischen Konzept Alpenrhein. 
Grundlagen zur Revitalisierung mit Schwer 
punkt Fischökologie. Hg. Internationale Re 
gierungskommission Alpenrhein. o.O. 1997. 
Gebhard, J.: Fledermäuse. Basel 1997. 
Hoch, S.: Die Fledermäuse im Fürstentum 
Liechtenstein. In: Bergheimat 1997, S. 27-62. 
Hoch, S. und R. Gerber; Fledermäuse am 
Alpenrhein. In: Berichte der Botanisch- 
Zoologischen Gesellschaft Liechtenstein-Sar- 
gans-Werdenberg, Bd. 26 (1999), S. 107-124. 
Lehmann, E. von: Fauna Liechtenstein I (In 
sektenfresser, Fledermäuse, Nagetiere). In: 
Berichte der Botanisch-Zoologischen Gesell 
schaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg, 
Bd. 11 (1982), S. 61-126. 
Die Säugetiere der Schweiz. Basel 1995. 
(Denkschriftenkommission der Schweizeri 
schen Akademie für Naturwissenschaften, 
Bd. 103). 
Siemers, B. und D. Nill: Fledermäuse. Mün 
chen 2000. 
Wiedemeier, R: Die Fledermäuse des Fürs 
tentums Liechtenstein. Vaduz 1984. (Natur 
kundliche Forschung im Fürstentum Liech 
tenstein, Bd. 2).
	        

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