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Abb. oben:
Gclssle 2, Stube 02.13: Westwand mit
älteren Fensternischen; die beiden
Wände links und rechts sind sekundär
eingestellt.
Abb. Mitte:
Höfle 40: in der Scheune seit dem
Dorfbrand von 1795 ruinenhafte Bau
reste als Beleg für einen raschen Wie
deraufbau
Abb. unten:
Höfle 36, Stube 36.13: dekoratives
Einbaubuffet von 1795 in der Nord
wand; links zugemauertes Fenster zu
Höfle 38
eine Erweiterung um den Wohnteil
Höfle 36. In dessen Erdgeschoss lag
vorerst ein tonnenüberwölbter Gross
raum. Noch im 17./18. Jahrhundert
erfolgten unter partieller Schleifung
des Tonnengewölbes eine Raumunter
teilung und der Einzug eines Kreuz
gewölbes.
Die markanten Eingriffe in die Bau-
und Raumstrukturen dürften mit ei
ner Aufteilung des Grundeigentums
in nunmehr vier landwirtschaftliche
Hofstätten Zusammenhängen. Dank
eines anlässlich des Dorfbrandes von
1795 aufgenommenen Brandstätten
plans kennen wir die Eigentümer und
baulichen Verhältnisse bereits seit
dem ausgehenden 18. Jahrhundert.
So gehörten die beiden Hofstätten
Höfle 40 und Gässle 2 damals den Fa
milien Egidi Nüp, alt Landammann,
und Franz Anton Nüp. Die Nüp (heute
Nipp) sind 1716 unter Landvogt
Egidius Pettschardt zugewandert. Ob
dies ein Indiz sein mag für die allmäh
liche Vergabe höfischen Gutes?
Der Wiederaufbau nach dem
Dorfbrand von 1795
Am 22. Oktober 1795 zerstörte eine
Feuersbrunst weite Teile des Dorfes
Balzers. Auch im Höfle fielen die höl
zernen Innenausbauten und Aufbau
ten des Gebäudekomplexes den Flam
men zum Opfer. Der Wiederaufbau
hielt sich grundsätzlich an die verblie
benen, dreigeschossigen Baustruktu
ren - ergänzt mit neuen Innenwän
den, Innenausbauten, Dachstühlen
und Dächern sowie neuen Stallscheu
nen. Im Laufe des 19. und beginnen-