Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2001) (2001)

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Überreste der sagenumwobenen 
Mörderburg 
dass die Mauer nicht schon längst zu 
sammengefallen ist oder die Steine 
für den Wegebau benutzt wurden. 
Um zur Ruine zu gehen, würde ich 
den Weg des Geisslers nach And be 
nützen, wie er ihn noch vor vierzig 
Jahren gegangen ist. Von der Balzner 
Allmeind an den alten, knorrigen Bu 
chen und am Grossen Stein vorbei ge 
hen wir gleichmässig ansteigend zum 
Hettabörgle. Durch den Jungwald zum 
Guschatobel bietet sich eine prächtige 
Zusatzschleife mit grossartigen Aus 
blicken auf Balzers und die Wartauer 
Berge und Dörfer. Ein Blick von der 
Hängebrücke hinunter in das Tobel 
lässt uns erahnen, wie sich das Was 
ser im Laufe der Zeit einen Weg durch 
die Felsen bahnte. Am runden Büchel 
auf Guscha muss man sich Zeit neh 
men. Erhaben thront der Falknis über 
uns, und in weiter Runde stehen der 
Calanda, der Pizol und die Melser 
Berge. 
Ein unmarkiertes Weglein führt über 
die Guschner Köpfe direkt hinab zu 
den Pratwiesen. Die Föhren tragen 
noch die schwarzen Brandmale vom 
grossen Waldbrand 1985. Ein riesiger 
Granitfindling lagert am Weglein. Die 
Gletscher der Frühzeit haben ihn von 
der Silvretta an den Fuss des Rätikons 
getragen. Wir queren von der Land 
strasse hinüber zum Fusse des Flä- 
scherbergs und folgen einige Schritte 
der Waldstrasse. 
Etwas unter dem Weg entdecken wir 
dann die Mauer der «Mörderburg» 
und steigen mit vielerlei Gedanken an 
Sagen und Räubergeschichten hinab 
zu den Ruinenresten. 
Nach Dino Larese; Liechtensteiner Sagen. 
Basel 1970.
	        

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