Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2000) (2000)

Fredy Scherrer (1966) 
Meine Jugend verbrachte ich nicht in Balzers. Erst durch die Heirat mit einer Balznerin 
kam ich in diesen Ort. Meine Arbeitsstelle hier im Dorf verhalf mir dazu, möglichst rasch 
viele Balzner kennen zu lernen und mir das für mich als Schweizer untypische Du anzu 
gewöhnen. Ich glaube, gerade dieser offene und unkomplizierte Umgang miteinander ist 
im Vergleich zu anderen Orten - vor allem in der Schweiz - wohl etwas Einzigartiges. 
Die politische Landschaft mit ihren drei Parteien, bei denen man meist nach den politi 
schen Farben des Elternhauses eingestuft wird, dürfte wohl für manchen, der diese 
Form nicht kennt, als etwas eigenartig erscheinen. Es ist auch erstaunlich, dass rein 
politische Entscheide nur von Balzner Bürgern getroffen werden können und andere 
Steuern zahlende Einwohner davon ausgeschlossen werden. 
Eine Besonderheit von Balzers sind sicherlich auch die vielen Traktoren, von denen wohl 
einige nur noch für die Fahrt in die Deponie gebraucht werden. Im Weiteren ist bemer 
kenswert, dass es hier einfacher ist, ein Nachtlokal zu finden als eine Tankstelle. Ich bin 
auch der Meinung, dass das Schloss Gutenberg kulturell zu wenig genutzt wird. Dadurch 
bleibt es wohl für manchen zu Unrecht ein unantastbarer Ort. 
An Balzers schätze ich vor allem die organisierte Gemeindedeponie, die Unterstützung der 
Vereine durch die Gemeindebehörden, den tollen Gemeindesaal und das vielfältige Frei 
zeitangebot, das auch noch durch die geographische Lage begünstigt wird. Für die Zu 
kunft von Balzers wünsche ich mir, dass das Zentrum verstärkt ausgebaut und als Treff 
punkt erkannt wird. Ausserdem sollte das in die Industriezone verbannte Kleingewerbe 
wieder vermehrt im Dorf angesiedelt werden. 
Balzers bedeutet für mich eine neue Heimat. Hier fühle ich mich wohl. Die Erlebnisse im 
Beruf und im Privaten zeigen mir auf liebenswerte Weise, dass ich wohl ein «Schwizer», 
aber sicher kein Fremder mehr bin.
	        

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