Volltext: Balzner Neujahrsblätter (2000) (2000)

Sebastian Delarue (1979) 
Zuerst möchte ich ein paar Worte über mich und meine Situation verlieren, bevor ich 
versuche, über den Charakter und die Besonderheiten der Balzner oder die Gemeinde zu 
schreiben. 
Ich bin ein Ausländer in dieser Gemeinde, jedoch fühle ich mich hier zu Hause und möchte 
mein Leben nicht in einem anderen Land verbringen. Meine Eltern sind nun bald seil 
dreissig Jahren in Liechtenstein, und ich selbst bin hier geboren und aufgewachsen. Ich 
hatte dasselbe Leben wie ein Einheimischer in meinem Alter. Ich fühle mich mit meiner 
Gemeinde verbunden, und ich glaube auch, dass ich sehr viel von ihrer Mentalität ange 
nommen habe. Ein einziger Unterschied bleibt: Auf dem Papier bin ich Ausländer. 
Balzers ist die südlichste Gemeinde in Liechtenstein. Sie ist bekannt für den Föhn. Dieser 
weht sehr heftig aus dem Süden über den San Bernardino zu uns. Deshalb bezeichnet 
man die Balzner auch als «Pföötschingga». Eine weitere Hänselei besteht darin, dass 
man von den «langsamen Balznern» spricht. Ich denke jedoch, die Leute hier im Dorf 
sind einfach gemütlich, sie mögen keinen Stress und keine Hektik. 
Am Anfang sind die Einheimischen den Fremden gegenüber sehr zurückhaltend. Es 
braucht eine ganze Zeit, bis eine Bekanntschaft oder gar eine Freundschaft zustande 
kommt. Doch wenn sie einmal besteht, wird diese wahrscheinlich sehr lange halten. 
All die Dinge, die ich in Balzers erleben durfte, und all meine Freunde, die ich gefunden 
habe, sind Gründe dafür, dass ich gerne hier lebe. Balzers ist meine Heimat, die ich nicht 
ohne weiteres aufgeben möchte.
	        

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