Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1999) (1999)

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Der Verlust des Ellhorns 1948 
Arthur Brunhart 
Im 1980 erschienenen Heimatbuch 
«Maienfeld» ist zu lesen,' dass die 
«Festung Luzisteig als Waffenplatz 
zum eigentlichen Mekka der Infante 
rie» geworden sei. «Der Lärm der 
Schiessschule belästigt vor allem die 
Balzner. Ausländer also, und das ist ja 
auch die Aufgabe einer Armee!» Das 
spricht für sich. Es bleibt hinzuzufü 
gen, dass der Gemeinde Balzers auf 
grund ihrer Nähe zur Schweizer 
Grenze immer wieder schwere Bela 
stungen zugemutet wurden, handle 
es sich um Lärm, Anzünden von Wal 
dungen, Bodenenteignungen, wirt 
schaftliche Beeinträchtigungen, Ver 
kehrsbehinderungen, Souveränitäts 
verletzungen, Blindgängergefahr, ja 
sogar Schüsse und Granatfeuer über 
die Grenze hinweg. 2 
In dieses Kapitel gehören auch die 
Auseinandersetzungen um das Ell 
horn, die Lorelei des Alpenrheins, 3 
wenn auch verknüpft mit der grossen 
Politik. Der markante Balzner Felsen 
befindet sich heute im Eigentum der 
Schweiz, nachdem zwischen Liech 
tenstein und der Eidgenossenschaft 
am 23. Dezember 1948 ein entspre 
chender Vertrag über eine Grenz 
verschiebung unterzeichnet worden 
war. Der Anblick des Ellhorns erin 
nert, wie Emanuel Vogt in «Mier z 
Balzers» schreibt, «heute noch viele 
Balzner und ßalznerinnen schmerz 
haft an das unverständliche Vorge 
hen des Militärs und löst Betroffen 
heit und Trauer aus». 4 
Über die Vorgeschichte und die Ereig 
nisse, die zum Übergang des Ellhorns 
in Schweizer Besitz führten, sind wir 
dank verschiedener Studien gut un 
terrichtet. Im Buch «Krisenzeit» be 
richtet Peter Geiger eingehend über 
die 1938/39 gescheiterten Verhand- 
Spitze des Ellhorns mit Blick über die 
Mälsner Neugüeter und das Aule Rich 
tung Wartau.
	        

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