Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1999) (1999)

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Erfolgreiche Gewässerrevitalisierung in Balzers 
Zehn Jahre Wiederbewässerung des Naturschutzgebiets Äule Häg und der Balzner Giessen 
Theo Kindle 
Am 15. Juli 1988 erfolgte die nach 
rund zehnjähriger Planungs- und 
zweijähriger Bauzeit mit grosser 
Spannung erwartete Wasserzufüh 
rung von der Fassung oberhalb der 
Ellhornschwelle im Rhein in das Na 
turschutzgebiet Äule Häg bzw. in das 
ca. 10 km lange Bachsystem. 
Heute, nach zehn Jahren, stellt sich 
die Frage, wie sich die Wasserzufüh 
rung ausgewirkt hat. Vor diesem 
Blick auf die zehn Jahre Betriebszeit 
möchte ich zunächst knapp auf die 
Vorgeschichte eingehen und dann 
aus den Erfahrungen und Beobach 
tungen Schlüsse für die weitere Ent 
wicklung ziehen. 
Entstehung und Charakterisierung 
von Giessen 
Giessenbäche entstanden in der Tal 
auffüllung des Rheins, und zwar an 
jenen Stellen, an denen das Grund 
wasser in den durchlässigen Kies 
schichten auf wasserundurchlässige 
Schichten, beispielsweise aus Fein 
sand, traf und an die Oberfläche trat. 
Diese Grundwasserspeisung bewirkte 
in diesen Bächen ganz spezielle Le 
bensbedingungen. So ist die Wasser 
temperatur im Jahresverlauf relativ 
konstant. Sie liegt bei ca. 5 bis 10°C 
im Winter und bei 10 bis 15 °C im 
Sommer. Da Giessenbäche von Natur 
aus meist beschattet sind, kommt es 
kaum zu Aufwärmung. Auch die Ab 
flussmenge unterliegt nur geringen 
Schwankungen. Grundsätzlich tre 
ten keine Hochwasser atif, wie wir sie 
von Bächen kennen, die von Hang 
wasser gespeist werden. Da Giessen 
jedoch im Überflutungsbereich des 
Alpenrheins lagen, wurden sie, vor 
dem Bau der Hochwasserschutz 
dämme, hie und da von dessen Hoch 
wassern überflutet. Das Gefälle der 
Giessen und damit auch die Fliessge 
schwindigkeit des Wassers sind ge-
	        

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