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Massnahmen gegen eine mögliche Gelbfiebergefahr
in Balzers 1804/05
Karl Heinz Burmeister
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Gelbfieber ist eine von einem Virus
erregte und von der Gelbfiebermücke
übertragene Tropenkrankheit, wel
che sich epidemisch ausbreiten kann.
Bei den historischen Nachrichten
über Gelbfieber ist es freilich in vie
len Fällen nicht ganz sicher, ob es
sich um das Gelbfieber im eigentli
chen Sinne oder eine lediglich in den
Symptomen verwandte Krankheit
gehandelt hat. Schon Kolumbus ver
lor 1493 nach der Landung in Santo
Domingo viele Leute durch Gelbfie
ber. 1 In Europa trat das Gelbfieber
erstmals zu Beginn des 19. Jahrhun
derts epidemisch auf, wo es vor allem
durch verseuchte Schiffe aus den
spanischen Kolonien in Mittelameri
ka eingeschleppt wurde. Es zeigte
sich besonders in einigen spanischen
Seehäfen wie Cadiz, Barcelona oder
Gibraltar. 2 Eine etwa gleichzeitig in
Haiti ausgebrochene Gelbfieberepi
demie führte 1803 dazu, dass Napole
on seine Pläne zur Eroberung Mittel
amerikas aufgegeben hat. 3 Von Spa
nien griff das Gelbfieber dann auf
Italien über: Seit August 1804 star
ben in der Hafenstadt Livorno Hun
derte Menschen; die Seuche erreichte
im November 1804 ihren Höhepunkt
und drohte, sich aLif die Toskana,
Ligurien und die Lombardei auszu
breiten, so dass man nun auch in der
Schweiz, in Österreich sowie im
Fürstentum Liechtenstein reagieren
musste.
In der Schweiz antworteten die Kan
tone St. Gallen und Graubünden mit
einer Reihe von Massnahmen (Ver
kehrssperren, Quarantänen, Grenz
kontrollen, Ausräuchem von Briefen,
Aufklärung der Bevölkerung mit Hil
fe von Druckschriften und Androhting
von Strafen). 4
Die österreichischen Regierungen in
Innsbruck, Günzburg und Freiburg
im Breisgau befassten sich im No
vember 1804 ebenfalls sehr einge
hend mit dem Problem einer mögli
cherweise kommenden Gelbfieber
epidemie. Man zog aus den zahlrei
chen Todesfällen in Spanien und in
Italien den Schluss, «dass weder die
Grösse der Entfernung noch die Ver
schiedenheit der Erdstriche gegen
dessen Ansteckung und weitere Ver
breitung sichert». Und so war es ein
Gebot der Vorsicht, «die sorgsamste
Wachsamkeit anzuwenden, um ein so
verheerendes Uibel von den diesseiti
gen Landen abzuhalten». Zli den
Auszug aus der Chronik des Jakob Hel-
bert aus Eschen. In seinen Aufzeichnun
gen von 1804 schreibt er: «In Malga, u.
Spanien, und Livorno, Regirt dass gelbe
Fieber so starckh, das täglich 30:40 bis
100 Menschen starben, ia ganze Dörfer
öd machte. Aller orten wurden die Päs
gespert, Sogar in der Herschaft Liechten
stein wurden Reinwachten aufgestelt,
Nemlich 80 Man Tiroller schüzen.»