Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1999) (1999)

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Massnahmen gegen eine mögliche Gelbfiebergefahr 
in Balzers 1804/05 
Karl Heinz Burmeister 
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Gelbfieber ist eine von einem Virus 
erregte und von der Gelbfiebermücke 
übertragene Tropenkrankheit, wel 
che sich epidemisch ausbreiten kann. 
Bei den historischen Nachrichten 
über Gelbfieber ist es freilich in vie 
len Fällen nicht ganz sicher, ob es 
sich um das Gelbfieber im eigentli 
chen Sinne oder eine lediglich in den 
Symptomen verwandte Krankheit 
gehandelt hat. Schon Kolumbus ver 
lor 1493 nach der Landung in Santo 
Domingo viele Leute durch Gelbfie 
ber. 1 In Europa trat das Gelbfieber 
erstmals zu Beginn des 19. Jahrhun 
derts epidemisch auf, wo es vor allem 
durch verseuchte Schiffe aus den 
spanischen Kolonien in Mittelameri 
ka eingeschleppt wurde. Es zeigte 
sich besonders in einigen spanischen 
Seehäfen wie Cadiz, Barcelona oder 
Gibraltar. 2 Eine etwa gleichzeitig in 
Haiti ausgebrochene Gelbfieberepi 
demie führte 1803 dazu, dass Napole 
on seine Pläne zur Eroberung Mittel 
amerikas aufgegeben hat. 3 Von Spa 
nien griff das Gelbfieber dann auf 
Italien über: Seit August 1804 star 
ben in der Hafenstadt Livorno Hun 
derte Menschen; die Seuche erreichte 
im November 1804 ihren Höhepunkt 
und drohte, sich aLif die Toskana, 
Ligurien und die Lombardei auszu 
breiten, so dass man nun auch in der 
Schweiz, in Österreich sowie im 
Fürstentum Liechtenstein reagieren 
musste. 
In der Schweiz antworteten die Kan 
tone St. Gallen und Graubünden mit 
einer Reihe von Massnahmen (Ver 
kehrssperren, Quarantänen, Grenz 
kontrollen, Ausräuchem von Briefen, 
Aufklärung der Bevölkerung mit Hil 
fe von Druckschriften und Androhting 
von Strafen). 4 
Die österreichischen Regierungen in 
Innsbruck, Günzburg und Freiburg 
im Breisgau befassten sich im No 
vember 1804 ebenfalls sehr einge 
hend mit dem Problem einer mögli 
cherweise kommenden Gelbfieber 
epidemie. Man zog aus den zahlrei 
chen Todesfällen in Spanien und in 
Italien den Schluss, «dass weder die 
Grösse der Entfernung noch die Ver 
schiedenheit der Erdstriche gegen 
dessen Ansteckung und weitere Ver 
breitung sichert». Und so war es ein 
Gebot der Vorsicht, «die sorgsamste 
Wachsamkeit anzuwenden, um ein so 
verheerendes Uibel von den diesseiti 
gen Landen abzuhalten». Zli den 
Auszug aus der Chronik des Jakob Hel- 
bert aus Eschen. In seinen Aufzeichnun 
gen von 1804 schreibt er: «In Malga, u. 
Spanien, und Livorno, Regirt dass gelbe 
Fieber so starckh, das täglich 30:40 bis 
100 Menschen starben, ia ganze Dörfer 
öd machte. Aller orten wurden die Päs 
gespert, Sogar in der Herschaft Liechten 
stein wurden Reinwachten aufgestelt, 
Nemlich 80 Man Tiroller schüzen.»
	        

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