Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1998) (1998)

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Fauna und Flora 
Wie eingangs bereits erwähnt, ist das 
Entamoos ein Gebiet von besonde 
rem Wert. Heinrich Seitter bezeich 
net es in einem Beitrag sogar als «ein 
botanisches Juwel». Es gibt heute in 
der ganzen Rheintalsohle keinen 
auch nur annähernd so reichen Be 
stand an seltenen Heidepflanzen wie 
im Balzner Entamoos. 
Das Besondere und Einmalige an 
diesem Ort ist, nebst diesem Aspekt, 
das Zusammenwachsen botanisch 
bedeutender Heidepflanzen. Von ih 
nen gelten zumindest zwanzig Arten 
als bemerkenswert bis selten. 
Ebenso erstaunlich ist die Vielfalt der 
Vogelwelt. Georg Willi hat dieses Ge 
biet kartiert und als häufigste Arten 
festgehalten: Amsel, Wachholder 
drossel, Buchfink, Mönchsgras 
mücke, Grünfink, Zilpzalp, Star, 
Rotkehlchen, Buntspecht, Klein 
specht, Wendehals, Garten- und 
Waldbaumläufer, Kleiber, Kohl-, 
Blau-, Hauben-, Sumpf- und Tan 
nenmeise, Ringeltaube, Neuntöter, 
Gransrhnäpper, Waldlaubsänger, Di 
stelfink, Gartengrasmücke, Fitis, 
Sumpf- und Teichrohrsängei. 
Wiederbewässerung 
Aufgrund diverser Aktivitäten von 
Gemeindekommissionen, Ornitho- 
logischem Verein sowie des Landes 
Liechtenstein erteilte der Gemein 
derat Balzers laut Beschluss vom 6. 
September 1994 den Ingenieurbüros 
Sprenger & Steiner und Eugen Frick 
den Auftrag, gemeinsam ein allge 
meines Bauprojekt für die Wieder 
bewässerung des Alta Bach zu erar 
beiten. Die Aufgabe bestand darin, 
die möglichen Varianten hinsichtlich 
der technischen und wirtschaftlichen 
Machbarkeit zu prüfen. 
Die Ziele einer Wiederbewässerung 
des Alta Bach können folgendermas- 
sen beschrieben werden: Verbesse 
rung und Ausweitung der Lebens 
räume für Fauna und Flora sowie 
Vernetzung der vorhandenen Bioto 
pe. Schliesslich soll die bereits exi 
stierende Erlebnis- und Erholungs 
funktion erhalten und soweit mög 
lich gesteigert werden. 
Es muss festgehalten werden, dass 
aufgrund der beschriebenen Grund 
wassersituation nicht der ursprüngli 
che Zustand eines Giessens (Vorflut 
funktion für das Grundwasser) wie 
derhergestellt werden kann. Ziel ist 
es, aus einem Oberflächengewässer 
eine Grundlast in den Alta Bach ein 
zuleiten, welche durch Zuschüsse 
aus der Balzner Rüfe überlagert 
wird. Ein zeitweises Trockenfal 
len von Gewässerabschnitten wird 
durchaus toleriert. 
Variantenbewertung und 
Projektausführung 
Von der Ingenieurgemeinschaft wur 
den verschiedene Varianten über 
prüft, wobei sich die Wasserzuleitung 
vom Siebenlöcherbach durch hohe 
Betriebssicherheit und geringe Un 
terhaltskosten auszeichnete. Der Zu 
lauf des Wassers wird über die Ab 
flussganglinie im Siebenlöcherbach 
vorgegeben; diese wiederum wird 
durch den Rheinpegel und den damit 
verbundenen Grundwasserstand be 
stimmt. Die zu erwartende Abfluss- 
charakteristik im Alta Bach ist dem 
zufolge vergleichbar mit einem na 
türlich gespiesenen Giessen. Zudem 
handelt es sich beim zugeleiteten 
Wasser um Infiltrationsgrundwasser 
des Rheins. 
Das Projekt mit der Wasserzuleitung 
vom Siebenlöcherbach wurde im 
Laufe des Jahres 1997 realisiert. 
Durch die Wiederbewässerung des 
Alta Bach mit seinen artenreichen 
Begleitvegetationen ist ein Biotop 
entstanden, das für viele Arten 
Lebensraum schafft. 
Literaturhinweis 
Mario F. Broggi: Der Landschaftswandel 
im Talraum des Fürstentums Liechtenstein. 
In: JBL 86 (1986), S. 7-326. 
Fleinrich Seitter: Das Entenmoos unterhalb 
Balzers - Ein botanisches Juwel. In: Bericht 
72 der Botanisch-Zoologischen Gesellschaft 
Liechtenstein-Sargans-Werdenberg, S. 46-48
	        

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