Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1997) (1997)

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757000 214000 BALZERS 
Temperatur (Grad Celsius) 
lü 15 20 25 30 
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Während des Bohrvorgangs wurde 
zur Abklärung der Grundwasserver 
hältnisse von Zeit zu Zeit auch die 
Duchlässigkeit des Untergrundes ge 
messen. Die Messungen der Tempera 
tur des Untergrundes bzw. des Grund 
wassers in den verschiedenen Tiefen 
wurden in einem separaten Mess 
programm nach Fertigstellung der 
Bohrarbeiten vorgenommen. 
Die Zusammensetzung und die Durch 
lässigkeit des Talgrundes im Gebiet 
Stadel können nach diesen umfang 
reichen Untersuchungen wie folgt be 
schrieben werden: 
Schicht ab Terrainoberfläche bis 
70 m Tiefe: nacheiszeitliche Schot 
terablagerungen 
Diese oberste Schicht besteht bis 62 m 
Tiefe zur Hauptsache aus sehr gut 
wasserdurchlässigem, sauberem Rhein 
kies, vermischt mit Sand, von 62 bis 
70 m Tiefe aus weniger durchlässi 
gem, leicht lehmigem Kiessand. Die 
ser Komplex von Flussablagerungen 
ist von seiner Untergrenze bis auf ca. 
5 m unter Terrain mit Grundwasser 
gesättigt und funktioniert, aufgrund 
seiner grossen Mächtigkeit und guten 
Wasserdurchlässigkeit, als ein sehr 
guter Grundwasserleiter. Die Talauf 
füllung mit Kiessand durch den 
Alpenrhein begann nach der Ver 
landung des nachstehend erwähnten 
Sees im Rheintal nach der letzten Eis 
zeit vor ca. 10000 bis 15000 Jahren mit 
einer durchschnittlichen Geschwin 
digkeit von ca. 0,5 cm pro Jahr. Dieser 
Prozess der Talauffüllung mit Kies 
sand durch den Rhein wurde mit dem 
Bau der Rheindämme im letzten Jahr 
hundert gestoppt. 
Schicht von 70 bis 440 m Tiefe: See 
bodenablagerungen 
Die Seebodenablagerungen bestehen 
zur Hauptsache aus zum Teil leicht 
lehmigem Feinsand bis Silt. Eine von 
dieser Norm etwas abweichende Zu 
sammensetzung findet sich an zwei 
Stellen dieses mächtigen Schicht 
komplexes: Von 70 bis 90 m Tiefe trifft 
man auf eine Schicht von stark lehmi 
gem Sand; gemäss der Zusammenset 
zung und der Durchlässigkeit könnte 
diese Schicht auch als Übergangsglied 
zwischen den kiesigen Flussablage 
rungen und den Seebodenablagerun 
gen im Deltabereich des verlandenden 
Sees betrachtet werden. Zwischen 
274 und 318 m Tiefe findet man eine 
Schicht von sandigem Lehm mit Kies 
und Steinen. Diese Schicht kann auf 
grund ihrer Zusammensetzung als 
Moräne angesprochen werden. Dass 
es sich hier wirklich um eine Glet 
scherablagerung handelt, kann aller 
dings nicht ganz schlüssig bewiesen 
werden. 
Die Durchlässigkeit der 370 m mächti 
gen, im Bohrprofil als Seebodenab 
lagerungen bezeichneten Schicht ist 
sehr klein (fast null). Dies hat zur Fol 
ge, dass aus dieser Schicht, obwohl 
ihre Poren mit Wasser gesättigt sind, 
praktisch kein Grundwasser gewon 
nen werden kann. Die Seebodenabla 
gerungen sind daher auch als Grund 
wasserstauer zu bezeichnen.
	        

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