Liechtensteiner Grenzwache 1917
Korksch m uggel
Vom schweizerischen Wuhr her ragte
eine Kiesbank bis weit über die Mitte
des Rheins hinaus und drängte so den
Strom ganz auf die liechtensteinische
Seite. Auf dieser Kiesbank hatten fünf
Balzner Schmuggler 35 Zentner Kork
in Ballen zu je einem Zentner aufge
stapelt. Es durfte nun keine Minute
ungenutzt verstreichen, denn der gan
ze Stapel musste noch vor dem Mor
gengrauen in Sicherheit gebracht wer
den, und der lautlose Transport bis
zur Kiesbank hatte schon viel wertvol
le Zeit gekostet.
Doch alles war gründlich geplant.
Rasch wurden zwölf Ballen zu Wasser
gelassen, gut zusammengebunden
und am Boot befestigt. Die erste Über
fahrt konnte beginnen. Während
Schriiner Wele wie üblich die Ruder
in Händen hatte, zogen andere das
Boot samt Ladung am Seil ans Ufer,
wobei die Leute von der Kiesbank auf
den Ballen sitzend mitfuhren, um
beim Entladen helfen zu können.
Anschliessend setzte der Fährmann
sie wieder über. Dieses Prozedere wie
derholte sich ein zweites und drittes
Mal; dann war auch der letzte Kork
ballen am Liechtensteiner Wuhr.
Vordere Reihe von links nach rechts:
Bartholomäus Oehri, Ruggell
David Marxer, Mauren, wohnte bis
zu seinem Ableben im Wächterhaus
vor der Balzner Rheinbrücke.
Johann Spalt, Ruggell
Josef Strub, Vaduz, Landweibel und
Polizist, Vorgesetzter der im Oberland
stationierten Grenzwächter
Gebhard Walser, Schaanwald ,
Landweibel und Polizist, Vorgesetzter
der im Unterland stationierten Grenz-
w eicht er
Johann Mündle, Mauren
Urban Nagel, Mauren
Alois Vogt, Balzers 66
Hintere Reihe von links nach rechts:
Ludwig Marxer, Eschen
Josef Büchel, Ruggell
Konrad Marxer, Mauren
Franz Josef Ott, Nendeln, wohnte spä
ter in Schaan
Ludwig Nipp, Schaan
Josef Allgäuer, Schreiner, Nendeln
Hermann Kranz, Nendeln
Martin Büchel, Bendern