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der vorgelegten Untersuchungsergeb
nisse nicht mehr derart stark aus dem
Rahmen, wie man bisher geglaubt
hat. Auch im Prättigau wurden in den
fünfziger Jahren des 17. Jahrhunderts
bei der sogenannten «grooß Häxa-
töödi» über hundert Personen als He
xen oder Hexer hingerichtet. 24 Im be
nachbarten Vorarlberg verhinderten
damals nur die verwaltungstechni
schen Hemmnisse, die mit der Zuge
hörigkeit zum habsburgischen Herr
schaftskomplex verbunden waren,
ähnliche Exzesse. 25
Anmerkungen
1 Vgl. z. B. Tiroler Landesarchiv Inns
bruck, Regierungskopialbuch Nr. 229,
fol. 85r; Paul Vogt: Brücken zur Ver
gangenheit. Vaduz 1990, S. 33.
2 Wolfgang Behringer: «Erhob sich das
ganze Land zu ihrer Ausrottung...» He
xenprozesse und Hexenverfolgungen in
Europa. In: Hexenwelten. Magie und
Imagination. Hg. Richard van Dülmen.
Frankfurt/M. 1987, S. 131-169, hier
S. I 67 f.
3 Vgl. dazu Volker Press: Die Entstehung
des Fürstentums Liechtenstein. In: Das
Fürstentum Liechtenstein. Ein landes
kundliches Portrait. Hg. Wolfgang
Müller. Bühl/Baden 1981, S. 63-91,
hier S. 67-73,
4 Wolfgang Behringer: Hexenverfolgung
in Bayern. Volksmagie, Glaubenseifer
und Staatsräson in der Frühen Neuzeit.
München 1988, S. 346; Manfred
Schlapp: Das ist Liechtenstein. Stutt
gart 1980, S. 42.
5 Otto Seger: Der letzte Akt im Drama der
Hexenprozesse in der Grafschaft Vaduz
und Herrschaft Schellenberg. In:
JBL 57 (1957), S. 135-227; ders.: Aus
der Zeit der Hexenverfolgung. Ein
Nachtrag. In: JBL 59 (1959), S. 329-349.
Neu herausgegeben in: Otto Seger;
Peter Putzer: Hexenprozesse in Liech
tenstein und das Salzburger Rechtsgut-
achten von 1682. St. Johann i. P. 1987.
6 Z. B. Press (wie Anm. 3), S. 67.
7 Behringer (wie Anm. 2), S. 168; ders.
(wie Anm. 4), S. 346; Paul Vogt: Hexen
prozesse des 17. Jahrhunderts in der
Grafschaft Vaduz. In: Schrr VGBod.
106 (1988), S. 1-11, hierS. 2; Manfred
Tschaikner: «Damit das Böse ausgerot
tet werde» - Hexenverfolgungen in Vor
arlberg im 16. und 17. Jahrhundert.
Bregenz 1992, S. 229; ders.; Die früh
neuzeitliche Hexenverfolgung in Vorarl
berg. Eine vergleichende Übersicht. In:
Montfort 47 (1995), S. 287-302, hier
S. 287 u. 294.
8 Die meisten Prozessakten wurden nach
dem Ende der Hexenverfolgungen zer
stört. Johann Baptist Büchel: Auszüge
aus Protokollen des Hofgerichts der
Grafschaft Vaduz aus der Zeit der Ho-
henemser Grafen, Ein Beitrag zur Kul
turgeschichte des 17. Jahrhunderts. In:
JBL 38 ( 1938), S. 107-149, hier S. 109;
Vogt (wie Anm. 7), S. 1; Seger/Putzer
(wie Anm. 5), S. 55.
9 Seger/Putzer (wie Anm. 5), S. 71 f. Da
bei ist anzunehmen, dass Otto Seger
jene Personen, deren Anklagen weitere
Verweise auf verurteilte Vorfahren
umfassten, die aber keinen bestimmten
Herkunftsorten zuzuordnen waren, zur
Bestärkung seiner These von den rund
300 Todesurteilen mit berücksichtigt
hätte.
10 Ebenda, S. 63.
11 Ebenda, S. 102.
12 Vgl. dazu für das benachbarte südliche
Vorarlberg Manfred Tschaikner: Magie
und Hexerei im südlichen Vorarlberg
zu Beginn der Neuzeit. Konstanz 1997
(im Druck).
13 Seger/Putzer (wie Anm. 5), S. 76 f.
und 93.
14 Ebenda, S. 108.
15 Peter Kaiser: Geschichte des Fürsten
thums Liechtenstein. Hg. Arthur
Brunhart. Vaduz 1989, S. 433.
16 Hans Keyser von Zizers berichtet nur
von Prozessen bis 1650. Seger/Putzer
(wie Anm. 5), S. 78, erwähnen eine Per
son, die sich um 1680 auf Prozesse im
Jahr 1651 bezog, wobei sie sich mögli
cherweise um ein Jahr irrte.
17 Kaiser (wie Anm. 15), S. 437.
18 Seger/Putzer (wie Anm. 5), S. 56,
87 f,, 93 f., 96 f., 99 f.
19 Ebenda, S. 58.
20 Ebenda, S. 72.
21 Kaiser (wie Anm. 15), S. 432.
22 Seger/Putzer (wie Anm. 5), S. 102.
23 Tschaikner, Die frühneuzeitliche Hexen
verfolgung (wie Anm. 7), S. 296.
24 Martin Schmid; Ferdinand Sprecher:
Zur Geschichte der Hexenverfolgungen
in Graubünden mit besonderer Berück
sichtigung des Heinzenberges, der
Gruob, des Schanfiggs und des Prätti
gau. In: Jahresbericht der Historisch-
antiquarischen Gesellschaft von Grau
bünden 48 (1918), S. 75-252, hier
S. 139-193.
25 Vgl. Tschaikner, Die frühneuzeitliche
Hexenverfolgung (wie Anm. 7), S. 295.
