Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1996) (1996)

41 
Müller Adolf Schaedler, der die Mühle 
seit den dreissiger Jahren zusammen 
mit seiner Frau Babeth Schaedler geh. 
Hasler betrieben hat. 
Mühle um 1932. 
Der Zwischenbau ist neu gemauert, 
das Wasser-Regulierungswerk ist 
noch vorhanden. 
bau einer elektrischen Bühler-Mühle. 
Ein altes Mahlrad wurde entfernt. 
Der Dreschbetrieb wurde zwischen 
1940 und 1945 aufgelöst, die Land 
wirtschaft im Jahre 1958. Der Mühle 
betrieb wurde um das Jahr 1965 ein 
gestellt. 
Renovierung und Wieder 
inbetriebnahme 
Nachdem die Mühleanlage seit der 
Mitte der sechziger Jahre nicht mehr 
betrieben wurde, erfolgten in den 
achtziger Jahren auf Initiative der Be 
sitzer Rosmarie und Egon Kaiser- 
Schaedler Abklärungen für die Erhal 
tung der historisch sehr wertvollen 
Gebäulichkeiten und Einrichtungen, 
welche gemäss dem Urteil des Exper 
ten Peter Albertin «zweifellos natio 
nale Bedeutung übersteigen». Die Re 
gierung stellte im Jahre 1992 das ge 
samte Mühleanwesen unter Denk 
malschutz. Tn den beiden folgenden 
Jahren liess die Besitzerfamilie die 
Gebäude sanieren und brachte die 
Mahlanlage in einen betriebsfähigen 
Zustand. Seit Herbst 1994 ist die 
Mühle in unserem Dorf wieder in Be 
trieb und erfüllt damit auch einen 
kulturhistorisch wertvollen Zweck. 
Zur Baugeschichte 
Das Mühleanwesen, wie wir es heute 
kennen, besteht aus mehreren Gebäu 
den, die aus verschiedenen Zeitperio 
den stammen und auch unterschiedli 
che, zum Teil wechselnde Aufgaben 
hatten. 
Das alte Wohnhaus: 
Dieses Gebäude bildet den Kern der 
Anlage und ist wohl auch der älteste 
noch erhaltene Teil des gesamten An 
wesens. Wie aus einem von Architekt 
Florin Frick, Schaan, im September 
1994 erstellten Bericht, an den wir uns 
in den folgenden Ausführungen hal 
ten, hervorgeht, wurde das ursprüng 
lich spätmittelalterliche gotische Müh 
legebäude, ein zweigeschossiger Bau 
kubus unter einem flach geneigten 
Satteldach, um 1823 zu einem präch 
tigen Barockbau umgestaltet. Der 
Dachfirst wurde angehoben, im Ober 
geschoss wurde die Müllerwohnung 
eingerichtet. Die Mühle verblieb im 
Erdgeschoss, bis sie um 1837 in das 
neu errichtete Mühlegebäude östlich 
des Mühlebaches verlegt wurde. Um 
1900 erfolgte die Verlegung der 
Müllerwohnung in das neue Wohn 
haus, und das alte Wohnhaus wurde 
zu einer Stallscheune umgebaut mit 
einem Pferdestall im Erdgeschoss. Im 
Zuge der Renovation wurde die Fassa 
de wieder in den Zustand von 1823 bis 
1900 versetzt, und die Eckquaderma 
lereien wurden restauriert. 
Mühlegebäude: 
Das Gebäude wurde um 1837 als 
stützenfreier zweigeschossiger Saal 
bau errichtet. Die Decke über dem 
Mahlraum ist in einem liegenden 
Hängewerk-Dachstuhl aufgehängt, 
eine in der damaligen Zeit für den 
ländlichen Raum sicherlich ausser- 
gewöhnliche Konstruktion. Die Mahl 
anlage ist heute noch weitgehend im 
ursprünglichen Zustand erhalten. 
Drescherei und Gewölbekeller: 
Diese sind nördlich an das Mühle 
gebäude angebaut. Die Drescherei 
dürfte beim Umbau 1883 entstanden 
sein und wurde nach Aufgabe des 
Dreschereibetriebes zu einem Schopf 
umgewandelt. 
Mittlere Stallscheune: 
Diese enthält Überreste eines spät 
mittelalterlichen Ökonomiegebäudes. 
Die Scheune wurde um 1834 in barok- 
ker Art um- und ausgebaut. Die Bo 
genbrücke über den Bach als Zufahrt 
(heute ein malerischer Bestandteil der
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.