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Müller Adolf Schaedler, der die Mühle
seit den dreissiger Jahren zusammen
mit seiner Frau Babeth Schaedler geh.
Hasler betrieben hat.
Mühle um 1932.
Der Zwischenbau ist neu gemauert,
das Wasser-Regulierungswerk ist
noch vorhanden.
bau einer elektrischen Bühler-Mühle.
Ein altes Mahlrad wurde entfernt.
Der Dreschbetrieb wurde zwischen
1940 und 1945 aufgelöst, die Land
wirtschaft im Jahre 1958. Der Mühle
betrieb wurde um das Jahr 1965 ein
gestellt.
Renovierung und Wieder
inbetriebnahme
Nachdem die Mühleanlage seit der
Mitte der sechziger Jahre nicht mehr
betrieben wurde, erfolgten in den
achtziger Jahren auf Initiative der Be
sitzer Rosmarie und Egon Kaiser-
Schaedler Abklärungen für die Erhal
tung der historisch sehr wertvollen
Gebäulichkeiten und Einrichtungen,
welche gemäss dem Urteil des Exper
ten Peter Albertin «zweifellos natio
nale Bedeutung übersteigen». Die Re
gierung stellte im Jahre 1992 das ge
samte Mühleanwesen unter Denk
malschutz. Tn den beiden folgenden
Jahren liess die Besitzerfamilie die
Gebäude sanieren und brachte die
Mahlanlage in einen betriebsfähigen
Zustand. Seit Herbst 1994 ist die
Mühle in unserem Dorf wieder in Be
trieb und erfüllt damit auch einen
kulturhistorisch wertvollen Zweck.
Zur Baugeschichte
Das Mühleanwesen, wie wir es heute
kennen, besteht aus mehreren Gebäu
den, die aus verschiedenen Zeitperio
den stammen und auch unterschiedli
che, zum Teil wechselnde Aufgaben
hatten.
Das alte Wohnhaus:
Dieses Gebäude bildet den Kern der
Anlage und ist wohl auch der älteste
noch erhaltene Teil des gesamten An
wesens. Wie aus einem von Architekt
Florin Frick, Schaan, im September
1994 erstellten Bericht, an den wir uns
in den folgenden Ausführungen hal
ten, hervorgeht, wurde das ursprüng
lich spätmittelalterliche gotische Müh
legebäude, ein zweigeschossiger Bau
kubus unter einem flach geneigten
Satteldach, um 1823 zu einem präch
tigen Barockbau umgestaltet. Der
Dachfirst wurde angehoben, im Ober
geschoss wurde die Müllerwohnung
eingerichtet. Die Mühle verblieb im
Erdgeschoss, bis sie um 1837 in das
neu errichtete Mühlegebäude östlich
des Mühlebaches verlegt wurde. Um
1900 erfolgte die Verlegung der
Müllerwohnung in das neue Wohn
haus, und das alte Wohnhaus wurde
zu einer Stallscheune umgebaut mit
einem Pferdestall im Erdgeschoss. Im
Zuge der Renovation wurde die Fassa
de wieder in den Zustand von 1823 bis
1900 versetzt, und die Eckquaderma
lereien wurden restauriert.
Mühlegebäude:
Das Gebäude wurde um 1837 als
stützenfreier zweigeschossiger Saal
bau errichtet. Die Decke über dem
Mahlraum ist in einem liegenden
Hängewerk-Dachstuhl aufgehängt,
eine in der damaligen Zeit für den
ländlichen Raum sicherlich ausser-
gewöhnliche Konstruktion. Die Mahl
anlage ist heute noch weitgehend im
ursprünglichen Zustand erhalten.
Drescherei und Gewölbekeller:
Diese sind nördlich an das Mühle
gebäude angebaut. Die Drescherei
dürfte beim Umbau 1883 entstanden
sein und wurde nach Aufgabe des
Dreschereibetriebes zu einem Schopf
umgewandelt.
Mittlere Stallscheune:
Diese enthält Überreste eines spät
mittelalterlichen Ökonomiegebäudes.
Die Scheune wurde um 1834 in barok-
ker Art um- und ausgebaut. Die Bo
genbrücke über den Bach als Zufahrt
(heute ein malerischer Bestandteil der