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Platz, eine Lüftung, eine bequemere
Bestuhlung, eine grössere und gross
zügiger ausgestattete Bühne, mehr
Garderobenräume, ein grösseres Foyer
und ein zusätzlicher <kleiner> Saal bo
ten ideale Voraussetzungen für Zu
schauer wie Akteure. Die Begeisterung
war allgegenwärtig, der Funke zünde
te.» Frau Feger schrieb im Liechten
steiner Vaterland: «... Man hatte es an
nichts fehlen lassen. Die Organisation
und Durchführung hatte ein 30-
köpfiges Komitee getragen. Aus dem
MGV, dem Singkreis und dem Kinder
chor war ein beeindruckender 71-
köpfiger < Operettenchor> gebildet wor
den. 39 versierte Musiker ergaben das
<Operetten-Orchester>, und schliesslich
sorgte Barbara Kindles Tanzarena für
bezaubernde Ballett-Einlagen. 9 Ge
sangssolisten, bewährte Könner aus
Balzers und von auswärts sowie zu
sätzlich gewonnene Professionelle tru
gen nicht unwesentlich zu dem bemer
kenswerten Niveau bei, was anwesende
grossstädtische Gäste vom Fach nicht
ganz ohne Neid konstatierten. Die
Première der Operette konnte auch
höchste Ansprüche befriedigen ...
Grosse Anerkennung verdienen auch
die lustigen, einfallsreichen, von
Justina Foser geschaffenen Zigeuner
garderoben. Sie feiert heuer ihren 30.
Geburtstag als Operetten-Schneide-
rin...». Als neue Solisten gefielen
Manfred Flauser, Shizue Murakami,
Heidrun Schulz und Adelinde
Schmölzer. Zum Ballett gehörte, zur
grossen Freude der Mitwirkenden
und des Publikums, auch FD. Prinzes
sin Tatjana von und zu Liechtenstein.
Mit «Banditenstreiche» von Franz von
Suppé ging es 1990 mit viel Schwung
in die liechtensteinische Operetten
saison. Auswärtige Kräfte debütier
ten mit Erfolg; Ursula Zipf «be
herrschte ihren Part selbst in sehr ho
hen Lagen sicher und ist zweifelsohne
ein Gewinn», Anita Gautschi «über
raschte und überzeugte sowohl durch
ihre gepflegte Stimme wie auch ihr
Temperament im Spiel», Otto Finsi
und Fabrice Raviola «überzeugten so
wohl spielerisch wie gesanglich», und
Paul Votruba spielte sich als «Voll
blutkomödiantgleich in die Herzen der
Zuhörer». Aber auch die Balzner Ak
teure wurden einmal mehr ihrem gu
ten Ruf gerecht, sei es in Haupt- oder
in Nebenrollen. Einen beachtlichen
Schritt vorwärts taten Hans Nigg, Eu
gen Nipp und Daniel Wolfinger: Sie
empfahlen sich für grössere Aufgaben.
August Waldenmaier, der das Werk
von Franz von Suppé neu bearbeitet
hatte, war an der Première anwesend
und äusserte sich begeistert von der
Qualität der Balzner Operette.
Ein weiteres Erfolgserlebnis in 12 Auf
führungen brachte 1992 Franz Lehars
Meisteroperette «Die lustige Witwe».
«Der Föhn kommt nicht umsonst aus
Süden ... die Balzner bringen ihre heim
lichen Sehnsüchte mit der Operette zum
Ausdruck ...», schrieb Henning von
Vogelsang. Neu in Hauptrollen spiel
ten und sangen Christa Gygax, die seit
her der Operette Balzers die Treue hält,
und Claus Gerstmann mit einem
«überzeugenden Einstand» sowie Kurt
Blank, der «durch seine samtweiche
Stimme begeisterte». Die St. Galler-
Oberland Nachrichten schrieben:
«...Alles in allem: eine in jeder Hinsicht
geglückte Inszenierung. Es erstaunt,
wozu die Operette Balzers heute noch
fähig ist, nachdem zahlreiche Operet
ten-Laiengruppen aufgegeben haben.
Denn der Aufwand ist enorm. Enorm
viel Zeit muss immer investiert werden
... Wieder einmal wurde deutlich, dass
in Balzers alle am gleichen Strick zie
hen, so dass geschaffen werden kann,
was eigentlich gar nicht mehr möglich
ist - zur eigenen Freude und zur Freude
eines breiten Publikums aus der ganzen
Region ...».
Im letztendlich eigenen Interesse rich
tet sich die Auswahl der Operette auch
nach den Möglichkeiten der einheimi
schen Kräfte und nach der Absicht,
diese auch einzusetzen, um damit das
Fundament der Trägerschaft auch für
die Zukunft zu sichern. 1994 wurde
mit «Polenblut» zum zweiten Mal ein
guter Griff getan, wie die Vorarlberger
Nachrichten bestätigten: «... es war
wirklich ein Fest für Auge und Ohr!...
Christa Gygax begeisterte die Ope
rettenfreunde erneut - als wandlungsfä
hige Polin mit resolutem Charme und
ihrer wunderbar strömenden Sopran
stimme. Ihr ebenbürtiger Partner war
Karl Jerolitsch, allemal mit strahlen
dem Tenor aufwartend ...». Auch das
Liechtensteiner Volksblatt hielt nicht
zurück mit seinem Lob: «... In der
Rolle des Gutsherrn Zaremba erlebten
wir einen Hans Nigg, der sowohl ge
sanglich mit seinem vollen runden Bass
überzeugte, als auch in Gestik und Mi
mik einen echten Diplomaten ergab ...
ln bester Spiellaune präsentierte sich
Anton Bürzle als Bronio von Popiel.
Sein komödiantisches Spiel als Buffo
wird ergänzt durch eine ausgereifte
Stimme, die sich klar durchsetzt... Ani
ta Gautschis heller Sopran gewinnt vor
allem in der Höhe an Stärke und Aus
druckskraft. Ihr Spiel ist überzeugend
... Einen ausgezeichneten Einstand bot
Nadja Frick ...als Mutter Wandas. Ihre
volle und sympathische Altstimme ist
kräftig und ausdrucksstark ...». Das
Orchester stand erstmals unter der
Leitung von Karl Hardegger, dem Di
rigenten des MGV: Dazu vermerkte
das St. Galler Tagblatt: «... Er versteht
es, subtil auf die Mitwirkenden einzu
gehen ...». Das Liechtensteiner Vater
land meinte; «... Elisabeth Wolfinger
bewies, dass man nicht im Chor (Unter
gebern muss und auch dort verborgene
Talente stecken können ...». Erfolg
reich wirkte auch ein Kinderchor mit,
ad hoc gebildet aus Mitgliedern der
Balzner Singbuben und des Mädchen
chores. Ebenso waren Bläser der
Harmoniemusik beteiligt. Einmal
mehrhiess es auch: «... das einmalige,
bis ins letzte Detail passende und stim
mungsvolle Bühnenbild trug zu einer
überzeugenden Gesamtleistung bei...».
Wie es seit 1950 schon Tradition ist,
überbot sich Werner Gstöhl einmal
mehr. Sein tiefes Verständnis für die
Operette, seine künstlerische Schaf
fenskraft und seine Liebe zum Detail
haben immer wieder jene Atmosphäre
hervorgezaubert, welche zum Charak
teristikum der Balzner Operette ge
hört.
Für 1996, zum 50jährigen Operetten
jubiläum, war es nicht leicht, ein ge
eignetes Werk zu finden. Die Ent
scheidung für «Viktoria und ihr Hu
sar» von Paul Abraham hat verschie
dene Gründe. Nebst einer hinreis
senden Musik und einem anspruchs
vollen Libretto bestand der grosse
Wunsch nach einem in Balzers noch
nicht gespielten Stück. Zudem sollten
möglichst viele einheimische Mitwir
kende einsetzbar sein. Schliesslich
gehört es auch zur guten Balzner Tra
dition, dass der Chor nicht zu kurz
kommt. Er wird aus Sängern und Sän
gerinnen aus dem MGV und dem
Singkreis Gutenberg gebildet, teilwei
se verstärkt durch Freiwillige aus der
Region.
Die Balzner Operette gehört im
wahrsten Sinn zum Dorf. Sie wird ge
tragen von rund 200 Mitwirkenden