Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1995) (1995)

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3u ^atjlrcidjcm Stfudu labtt tin Der Mannerchor. 
Liechtensteiner Volksblatt 
Februar 1895 
Balzers. (Ringes.) Eine freudige 
Ueberraschung boten am verflos 
senen Donnerstag die Eschner- 
berger der hiesigen Bürgerschaft. 
Auf einmal, ungefähr halb 1 Uhr, 
erscholl Musik und Pferdege 
klingel. Alles eilt an die Fenster 
und vorbei fliegt eine lange Reihe 
von 14 Schlitten, an der Spitze 
einer, der reichgeschmückt eine 
flotte Musikbande führt. Was 
ist’s? Wer ist's? Die Eschner- 
berger sind da; sie haben eine 
Fastnacht-Schlittenpartie nach 
Balzers gemacht. Und so war es; 
in die sechzig Personen aus den 
fünf Gemeinden des Eschner- 
berges hatten sich zusammenge 
funden, um einmal in recht ver 
nünftiger Weise durch einen ge 
meinsamen Ausflug zu Schlitten, 
bei herrlichster Schlittbahn, ei 
nen Fastnachtstag gemeinsam zu 
feiern, fürwahr etwas viel geschei 
teres, als auf einem Ball Geld und 
Gesundheit zu verschlagen. Auf 
der „Post“ erwartete die willkom 
menen Gäste ein gutes Mittags 
mahl. Hernach wurde auch dem 
„Engel“ ein Besuch abgestattet. 
Von da marschierte der ganze 
Zug, voran die Musik von Mauren, 
im Schritte zur „Post“ zurück, wo 
die gemütliche Unterhaltung bis 
ungefähr halb 5 Uhr fortgesetzt 
wurde. Halb 5 Uhr gemeinsame 
Abfahrt der fröhlichen Gesell 
schaft, welche durch ihr heiteres 
und doch würdiges Benehmen 
auf die hiesige Bevölkerung den 
besten Eindruck gemacht hatte. 
Zur Freude dieses Tages hatte in 
besonderer Weise die Maurer 
Musik beigetragen, die in derThat 
Vorzügliches leistete nicht nur 
durch flotte Marschmusik, son 
dern auch durch fein vorgetrage 
ne Salonstücke. Dieser Musik sei 
hier ein besonderer Ehrenkranz 
gewidmet. Auch der zwar kleine, 
aber mit guten Kräften besetzte 
Männerchor von Nendeln unter 
Leitung des dortigen Hrn. Lehrers 
hat durch frisch und präzis vorge 
tragene Gesänge sich Ehre einge 
legt. 
Wie schön ist es doch, wenn man 
in Nachbargemeinden sich gut 
versteht! Dieser Gedanke drängte 
sich bei dieser Gelegenheit einem 
jeden auf und wurde auch von 
manchen ausgesprochen. 
Und nun noch etwas. Die Eschner- 
berger haben zu diesem Ausfluge 
einen Werktag gewählt, nicht, wie 
das leider oft geschieht, einen 
Sonn- oder Feiertag. Das war 
brav. Es ist nicht schön, wenn sol 
che Vergnügungen auf Kosten der 
sonntäglichen Gottesverehrung 
gehen müssen. 
Liechtensteiner Volksblatt, 22. 2.1895 
Balzers. (Eingesandt.) Am Sonn 
tag abend wurde Balzers von ei 
nem schweren Hagelschlage heim 
gesucht. Der Schaden an den Kul 
turen, welche dieses Jahr sehr 
schön standen, namentlich Wein, 
Türken und Korn, ist bedeutend. 
Der Strich, welchen der Hagel ver 
folgte, war durch die Rüfe zwi 
schen Balzers und Triesen be 
grenzt, so dass letztere Gemeinde 
nicht mehr betroffen wurde. 
Balzers war seit ungefähr 40 Jah 
ren von einem solchen Unglücke 
verschont geblieben. 
Liechtensteiner Volksblatt, 26.7.1895 
Balzers. (Eingesandt.) Bei der 
letzten Frohnleichnahmsprozes- 
sion nahm hier auch die hiesige 
starke Sektion des Veteranen 
vereins in corpore Anteil. Es war 
recht erbaulich, die alten Man 
nen, einzelne mit Ehrenzeichen, 
in strammem Schritt und Tritt 
hinter dem Hochwürdigsten Gute 
einhermarschieren und demsel 
ben die militärischen Ehren er 
weisen zu sehen. Auch vor dem 
Pfarrhofe erschienen sie im Ver 
ein mit den landesüblichen weiss 
behosten Schützen, unter den 
Klängen der Musik, um die Geist 
lichkeit mit militärischen Ehren 
abzuholen und wieder zurückzu 
begleiten, und zwar Vormittags 
und Nachmittag. Bravo! Auf Wie 
dersehen! 
Liechtensteiner Volksblatt 21.6.1895
	        

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