Volltext: Balzner Neujahrsblätter (1995) (1995)

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Abb. 2 und 3: 
Caravacakreuz aus Messing. 100,0/39,0/51,5 mm. Im Besitz von Josef Foser, Balzers. Links (Abb. 2): Vorderseite mit 
Ginesiusmesse. Rechts (Abb. 3): Rückseite mit Anna Christi. 
Im Kreuzfuss kniet der Messdiener 
mit dem Glöckchen. 
Die Rückseite (Abb. 3) trägt neben 
dem Christusmonogramm an der 
Schnittstelle von Längs- und oberem 
Querbalken u.a. folgende Arma Chri 
sti: Dornenkrone, Essiggefäss, drei 
Würfel, Lanze, Schwamm, Geissein, 
Schwert, Leiter, Zange, Hammer, Ge 
wand Christi und drei Nägel. Die Gra 
vur im Kreuzfuss ist, ausser dem Schä 
del Adams, wegen starker Abriebe 
nicht mehr erkennbar. Wie im Avers 
sind die freien Felder mit ornamenta 
len Verzierungen ausgefüllt. 
Als Arma Christi bezeichnet man die 
im Neuen Testament, in den apo 
kryphen Schriften und legendenhaf 
ten Berichten aufgeführten Leidens 
werkzeuge, die als Zeichen der Pas 
sion dargestellt werden. Diese Gegen 
stände galten zunächst als Majestäts 
zeichen des erhöhten Christus, erfuh 
ren aber im Laufe der Zeit eine erwei 
terte Ausdeutung, beginnend mit 
Kreuz und Nägeln. Bis ins 15. Jahr 
hundert hinein hielten Auffindung 
und Identifizierung weiterer angeb 
lich originaler Leidenswerkzeuge an, 
die eine kaum überschaubare Vielfalt 
erlangten und denen als Reliquien 
kultische Verehrung zuteil wurde. 
Seit dem 13. Jahrhundert werden die 
Arma Christi Gegenstand der Pas 
sionsmeditation. Sie entwickelten 
sich in Analogie zum Andachtsbild 
und erhielten einen besonderen alle-
	        

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