Volltext: Nationalsozialismus in Liechtenstein zur Zeit des Zweiten Weltkrieges

Diese liechtensteinischen Nationalsozialisten versuchten einen Anschluss Liechten- 
steins ans Deutsche Reich zu erzwingen, indem sie einen Putschversuch unternah- 
men (Kapitel 3.2). Dieser Putschversuch wurde mit der Parteiinformation in Vorarl- 
berg abgesprochen, nicht aber mit Berlin selber. Aus diesem Grund wurde das 
Vorhaben seitens Berlins abgeblockt und von Hitler missbilligt. Nach diesem Vorfall 
versicherte der deutsche Staatssekretär Ernst von Weizensäcker, dass die deutsche 
Regierung nicht daran denke, die bestehenden Verhältnisse in Liechtenstein zu 
ándern.? Dies kann so gedeutet werden, dass Hitler 1938-1939 kein Interesse an 
Liechtenstein hatte, da die Ausbeute schlicht zu gering ausgefallen wäre. Wie aber 
aus dem vorgehenden Kapitel 2.1 hervorgeht, bestanden durchaus Pläne seitens 
Deutschlands, die Schweiz und damit auch das Fürstentum Liechtenstein zu 
annektieren. 
Die von deutscher Seite ausgesprochenen Versicherungen gaben den Liechten- 
steinern zwar etwas Beruhigung, bildeten jedoch keine Garantie dafür, dass die 
deutschen Nachbarn ihr Wort halten würden. Regierung und Fürst bemühten sich 
dennoch weiterhin um eine freundliche Distanz zum Deutschen Reich und man 
versuchte, den mächtigen Nachbarn in keiner Weise zu reizen. Gesamthaft kann die 
Strategie, welche Liechtenstein gegenüber Hitlerdeutschland verfolgte, mit 
„Konfliktvermeidung“ umschrieben werden. 
  
19 Geiger, Peter: Kriegszeit — Liechtenstein 1939-1945, Bd. 1. - Zürich : Chronos, 2010, S. 31-32. 
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