Selbstironie oder Diskreditierung?
Mit dem ersten Teil des Fragebogens wurde die Frage nach dem Stellenwert der
Satire im Fürstentum Liechtenstein im Allgemeinen untersucht. Wie die Umfrage
ergeben hat, hat jeder Befragte seine eigene Vorstellung von „Satire“
beziehungsweise von ihrem Zweck, ihren Grenzen und ihrer Wichtigkeit. Rund die
Hálfte der Befragten sieht in der Satire jedoch ein Medium, welches zum einen
unterhaltend sein muss und zum anderen der óffentlichen Kritikáusserung dient.
Die Mehrheit der Teilnehmer gab zudem an, dass die Satire keine Grenzen kennt
und Ausdruck der Kunst-, Rede-, und Meinungsfreiheit ist. Damit wird die Satire
indirekt mit einer Kunstform gleichgestellt. Vergleicht man diese aus der Umfrage
hervorgehenden, kollektiv empfundenen Eigenschaften mit der anfänglich
aufgestellten Definition des Begriffes „Satire“ (vgl. Kapitel 1.1 Definition), so
stimmen diese teilweise überein. Neben ihrem Status als Kunstform, wird auch die
Kritik an Missständen als Eigenschaft der Satire genannt.
Um herauszufinden, ob es spezifische Tabuthemen gibt, auf welche die
Liechtensteiner empfindlich reagieren, befasst sich der zweite Teil des
Fragebogens mit dem Experiment an sich. Der Umfrageteilnehmer wurde dabei mit
drei Fragen konfrontiert. Die erste Frage widmete sich der Untersuchung nach den
Tabuthemen an sich, wohingegen die Fragen zwei bis drei in erster Linie Auskunft
über die Zweckdienlichkeit des Experimentes geben. Auf die Frage, welche der in
den Filmen behandelten Themen als besonders unangebracht oder grenzwertig
empfunden wurden, antworteten 85.2 Prozent oder 75 Personen mit „Keine“,
Lediglich 10 Personen empfanden die Thematik „Fürstenhaus“ als unangebracht,
10 (11,4 36) Fürst
0 (0 %) Gesellschaft
4 (45%) Religion
2 (2,3%) Politik
75 (85,2 %) Keine
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