Abstract
Aufgrund jüngster Begebenheiten rückte der Begriff „Satire“ im Fürstentum
Liechtenstein ins Zentrum des Öffentlichen Interesses, was den Anlass für diese Arbeit
gab. In der nachfolgenden interdisziplinären Projektarbeit werden grundlegend zwei
Fragen behandelt, welche Auskunft über die Einstellung der liechtensteinischen
Bevölkerung hinsichtlich „Satire“ geben sollen. Der erste Punkt widmet sich der Frage,
wie die Liechtensteiner bezüglich Satire grundsätzlich eingestellt sind, welchen
Stellenwert sie ihr zukommen lassen und welche Wichtigkeit sie in ihr sehen. Zweiter
Punkt befasst sich mit der Frage, ob die Liechtensteiner Themen und Werte kennen,
hinsichtlich derer sie einseitig gesinnt sind und unduldsam auf etwaige Kritik selbiger
reagieren. Um diese beiden Fragen zu klären, erfolgte eine doppelte Überprüfung,
welche aus einem Interview mit einem Experten auf dem Gebiet der Satire in
Liechtenstein und einem vom Autor durchgeführten Experiment bestand. Wie aus dem
Interview hervorging, lässt sich das Satireverständnis der Liechtensteiner beschreiben
und auch hinsichtlich allfälliger Tabuthemen lieferte das Interview Auskunft. Das
Experiment hingegen bestand aus zwei satirischen Filmen, die einem breiten Publikum
zugänglich gemacht wurden und mit denen allfällige Tabuthemen eruiert werden sollten.
Die Auswertung des Experiments erfolgte aufgrund von Beobachtung der Resonanz im
Netz, als auch durch eine Umfrage. Ziel der Umfrage war es, ebendiese Tabuthemen
ausfindig zu machen sowie einen Eindruck vom Satireverständnis der Liechtensteiner
im Allgemeinen zu gewinnen. So lassen die Ergebnisse dieses Experiments erkennen,
dass die Liechtensteiner ein zwar aufgeschlossenes Satireverständis haben, jedoch
lassen sich auch Tendenzen hinsichtlich bestimmter Themen und Werte erkennen, bei
denen die Liechtensteiner keinen Spass verstehen. Die Ergebnisse des Interviews und
des Experiments decken sich grösstenteils, womit die Frage nach dem Stellenwert der
Satire in Liechtenstein grösstenteils beantwortet wird und auch hinsichtlich der
Tabuthemen liessen sich einige kollektiv empfundenen Grenzen feststellen.