Was ist Satire?
1.3 Themen
Grundsätzlich basiert Satire auf Tatsachen respektive Lastern, welche sich aus
dem zeitgenössischen Umfeld eröffnen und auf verzerrte und übertriebene Weise
dargestellt werden. Diese Laster lassen sich aus sämtlichen Lebensbereichen
ableiten, sei dies aus politischer Programmatik, aus dem gesellschaftlichen
Umfeld, aus religiösen Sinnesarten oder aus zwischenmenschlichen Interaktionen.
Egal auf welches Themengebiet sie sich bezieht, der Satire liegt stets eine
gründliche Recherche der Gegebenheiten zu Grunde. Dies ist daher wichtig, da die
Satire zumeist auf Ereignisse des Zeitgeschehens und deren Hintergründe eingeht
und den Empfänger durch das Anprangern dieser Zustände zum kritischen
Hinterfragen selbiger anregen will. Die Themen, welche in der Satire Verwendung
finden sind also äusserst zahlreich und sehr vielseitig. Einige zentrale Thematiken
blieben jedoch über Jahrhunderte hinweg dieselben. So verspottete und
bekämpfte die Satire von Beginn an Glaubenssysteme, Ideologien und soziale
Hierarchien. Themen wie Krieg und Frieden, Armut und Reichtum, Macht, Religion
oder Korruption bilden seit jeher feste Bestandteile und beliebte Gegenstände der
Satire. Oftmals übt die Satire auch Kritik an menschlichen Eigenschaften wie
Aufgeblasenheit, Dummheit, Eitelkeit, Habgier oder Grössenwahn, welche durch
allegorische Typisierung oder anhand konkreter Personen geschildert werden.
Diese Art der Satire richtet sich zumeist an Menschen, welche auf Grund ihres
fehlerhaften Verhaltens oder ihrer Aktionen im Öffentlichen Blickpunkt stehen.
(Venske, 2015)
Im Wesentlichen kommen der Satire drei Funktionen zu. Als Unterhaltungskunst
verschreibt sie sich der Unterhaltung der Empfängerschaft, das Publikum soll zum
Lachen gebracht werden. Im Gegensatz zur Comedy, in der Humor zentraler Zweck
der Aussage ist, dient der Humor in der Satire lediglich dem Transport einer
zentralen Aussage. Humor, Ironie und Spott dienen also vielmehr als ein Mittel
zum Zweck. Neben dem Unterhaltungswert sollte Satire ebenfalls kritisch sein und
Missstände anprangern. Dabei bedient sich die Satire häufig der Hyperbel
beziehungsweise der Übertreibung. Dafür wird die Wirklichkeit auf übertriebene
Weise, durch verzerrte Sachverhalte oder durch den spöttischen Vergleich mit
einem Idealzustand der Lächerlichkeit preisgegeben. Mittels Ironie und harschem
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