Volltext: Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von integrativer Schulung

Status und differenzierteres Faktenwissen keine positivere Haltung gegenüber Menschen mit 
Behinderung mit sich bringen. 
Der Einfluss einzelner Persönlichkeitsmerkmale wird sehr unterschiedlich beurteilt. Es gibt 
jedoch Theorien, die von einem Einfluss folgender Merkmale ausgehen: egoistische 
Nützlichkeitsorientierung, Autoritarismus und Hilfsbereitschaft. Diese Determinanten 
werden jedoch sehr unterschiedlich beurteilt. 
Kontakt mit Behinderten ist ein wichtiger Einstellungsfaktor, er zieht allerdings nicht 
zwangsläufig, wie verschiedentlich behauptet wird, eine positive Einstellung nach sich. 
Cloerkes folgert aufgrund der oben beschriebenen Ergebnisse, die ausser der 
Behinderungsart keine eindeutigen Einflussfaktoren ergeben, dass die Einstellung gegenüber 
Menschen mit einer Behinderung äusserst grundlegend und veränderungsresistent ist. 
Markowetz (2006) plädiert für eine „Entstigmatisierung durch Integration“. Er spricht von 
fiktiven mentalen Modellen, die sich Menschen über Behinderung konstruieren. Diese gelte 
es aufzubrechen, um einen objektiven Zugang zum Konstrukt Behinderung zu ermöglichen. 
Um dies zu erreichen, müsse soziale Integration stattfinden. Er vertritt die Meinung, dass 
Rehabilitierung nur dann stattfinden kann, wenn sie im gesellschaftlichen Leben passiert. Die 
konsequente Aufhebung der Separierung bzw. die Auflösung verschiedener Lebenswelten 
würden die sozialen Reaktionen gegenüber Menschen mit Behinderung verändern. 
3.3 Relevanz der Einstellung 
Aufgrund des Wissens, dass Einstellungen und Haltung der Lehrpersonen für das Gelingen 
der Integrativen Schulung zentral sind, werden europaweit Formen der Umsetzung und 
deren Wirkungen erforscht und evaluiert. Studien gehen davon aus, dass Lehrpersonen 
grundsätzlich eine neutrale bis tendenziell positive Einstellung zur Umsetzung der 
Integrativen Sonderschulung zeigen, sie sich bei der konkreten Umsetzung aber eher 
reserviert verhalten. (Eberwein & Knauer, 2007b, Kunz, Luder & Moretti, 2010). 
Häfeli und Walther-Müller untersuchten im Forschungsprojekt WASA’ Einstellungen und 
Haltungen der Lehrpersonen betreffend Integrativer Schulung in sechs Kantonen der 
Schweiz. Sie weisen auf zentrale Punkte hin: 
Wenn zugewartet wird, bis Einstellungen und Haltungen von selbst 
integrationsfreundlich werden, können Veränderungen kaum realisiert werden. 
  
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WASA: Wachstum des sonderpädagogischen Angebots im interkantonalen Vergleich 
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