Volltext: Geschichte erforschen - Geschichte vermitteln

Klaus Biedermann 
Mauren boten ihm mehrere Gemeindebürger einen Geldbetrag von 300 
Gulden an. Der 19-jährige Johann Anton Osi sagte zu, als Einsteher für 
den Maurer Bürger Sebastian Ritter in den Militärdienst zu gehen. Osi 
vereinbarte mit den Gemeindebehörden von Mauren, dass ihm lediglich 
130 Gulden ausbezahlt wurden und dass er für die restlichen 170 Gulden 
das Gemeindebürgerrecht erhalten sollte.” 
Die Gemeinde Mauren hielt dieses Versprechen an Osi offensicht- 
lich nicht ein. Vor dem Oberamt in Vaduz stellte der Maurer Ortsrichter 
Joseph Frick im März 1840 sogar in Abrede, dass Osi als Gegenleistung 
für den Militärdienst das Gemeindebürgerrecht von Mauren zugestan- 
den worden sei. Mehrere Zeugen hielten 1840 fest, dass man 1815 den 
Osi zwar als Militärdienstleistenden angeworben hatte, jedoch ohne 
Zusicherung des Gemeindebürgerrechts in Mauren. Zumindest sollte es 
Osi verwehrt bleiben, dort das volle Gemeindebürgerrecht mitsamt 
Anspruch auf den Biirgernutzen® zu erhalten. 
Johann Anton Osi hatte im Jahr 1822 Magdalena Ohri aus Schel- 
lenberg geheiratet. Bis zur Trennung im Jahr 1833 wohnte Ost offiziell 
bei seiner Frau. Zwischendurch hatte er als Maurer im Kanton Zürich 
gearbeitet, so etwa in Uster sowie in Affoltern am Albis.” Ab circa 1836 
wohnte Osi meistens in den Gemeinden Eschen und Mauren. Länger- 
fristig geduldet wurde er aber nur in Mauren, wie die nachfolgenden 
Ausführungen belegen. 
Die Gemeinde Eschen wollte Osi nicht als Heimatberechtigten 
anerkennen. Richter Michael Allgäuer, Säckelmeister Franz Joseph Mar- 
xer sowie Pfarrer Benedikt Stieger wandten sich deshalb im Jahr 1839 
gemeinsam an das Oberamt in Vaduz: «Joseph [sic!] Anton Ose wohnt 
schon seit drei Jahren in Eschen, ohne gesetzlichen Heimatschein, und 
  
30 LILA,JO005/J 109/004, Johann Anton Osi gegen die Gemeinde Mauren betreffend 
das Gemeindebürgerrecht, 1840, mit protokollierter Darstellung des Johann Anton 
Osi zu seiner Anwerbung im Jahr 1815; siehe auch Biedermann, Einbürgerungen, 
S. 246-248. 
31 Der Bürgernutzen enthielt in der Regel unter anderem die Zuteilung von Landwirt- 
schaftsboden sowie von Holz. 
32 LILA,JO005/J 109/004, protokollierte Darstellung des Johann Anton Osi zu seiner 
Anwerbung im Jahr 1815. 
33 LILA,J 005/J 109/004, Reisepass für Johann Anton Osi, «Hintersäss zu Mauren», 
ausgestellt vom Oberamt in Vaduz am 21. Juli 1831, mit Arbeitsbestätigungen aus 
Uster sowie Affoltern am Albis. 
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