Volltext: Geschichte erforschen - Geschichte vermitteln

Dan Michman 
In Hitler’s notes for some speeches that he held in 1920, and which were 
published by historian Werner Maser, the central place of economic 
issues 1s apparent: in one speech, which related to the developments in 
Germany in the wake of the end of World War I and the Versailles treaty, 
he stated that “der Jude ist Schuld [sic!]” (The Jew is to blame for it), and 
the first issue for which the Jew is to blame is wirtschaftlich (economi- 
cally); and later, when asking (rhetorically) why nobody wages a battle 
against the stock exchange, his answer 1s again “Der Jude”, who causes 
“wirtschaftliche Unterjochung der Nation, moralische Aushöhlung [und] 
politische Zerfressung und Versklavung durch den Parlamentarismus” 
(economic subjugation of the nation, moral cavity [and] political decay 
and enslavement through parliamentarism).>® Several years later, in Mein 
Kampf, Hitler dedicated a lot of pages to the Jew and the Jews, their 
(assumed) history and (assumed) characteristics, in the chapter on Volk 
und Rasse. One of the things that he emphasized was that “Das Geld- 
geschäft und der Handel sind nun restlos sein Monopol geworden” 
(Money [= financial] business and commerce are entirely their monop- 
oly).” This understanding was not one man’s personal view: Hitler, who 
was eclectic, derived his ideas from widespread popular images. 
From this point of view, economic persecutions of the Jews in the 
Third Reich were in their essence the culmination of age-old stereotypes, 
which had been strengthened and adapted vis-ä-vis the economic mod- 
  
Juden im rein Materiellen, so noch mehr sein Denken und Streben, Der Tanz ums 
goldene Kalb wird zum erbarmungslosen Kampf um alle jene Güter, die nach un- 
serm inneren Gefühl nicht die Höchsten und einzig erstrebenswerten auf dieser Erde 
sein sollen. Der Wert der Einzelnen wird nicht mehr bestimmt durch seinen Charak- 
ter, der Bedeutung seiner Leistungen für die Gesamtheit, sondern ausschließlich 
durch die Grösse seines Vermögens, durch sein Geld, Die Höhe der Nation soll nicht 
mehr gemessen werden nach der Summe ihrer sittlichen und geistigen Kräfte, son- 
dern nur mehr nach dem Reichtum ihrer materiellen Güter. Aus diesem Fühlen 
ergibt sich jenes Denken und Streben nach Geld, nach Macht, die dieses schützt, das 
den Juden skrupellos werden läßt in der Wahl der Mittel, erbarmungslos in ihrer Ver- 
wendung zu diesem Zweck, Er winselt im autokratisch regierten Staat um die Gunst 
der “Majestät” des Fürsten und mißbraucht sie als Blutegel an seinen Völkern. Er 
buhlt in der Demokratie um die Gunst der Masse, kriecht vor der “Majestät des 
Volkes’ und kennt doch nur die Majestät des Geldes.” Quoted following Deuerlein 
(ed.), Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten, pp. 92-93. 
58 Maser, Hitlers Briefe und Notizen, pp. 228-229. 
59 Hitler, Mein Kampf, p. 327; quoted here according to: Hitler, Mein Kampf. Eine kri- 
sche Edition, ed. by Christian Hartmann et al., p. 805. 
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