Vom Ende des 13. Jh.s bis heute wird die Bibelstelle Gen. 27,16 in
einem feierlichen Gebet anlässlich der Bischofweihe als Grund dafür
angegeben, warum dem Kandidaten Handschuhe angelegt werden: ,
(...) wie einst Jacob, dein Liebling, sich den väterlichen Segen erwarb,
weil er an den Händen mit der Bócklein Fellchen bedeckt, (...)"
(Schwinekóper Berent, Handschuh, 1981/1938, S. 33.) Wie Sie wissen,
handelte es sich hierbei um einen Betrug, da die von der Mutter Rebekka
gefertigten Fellchen der verspeisten Ziegenbóckchen den blinden Vater
Isaak glauben machten, es handle sich um den behaarten álteren Sohn
Esau und er daher dem Jakob den Erstgeborenen-Segen erteilte, womit
er diesen über seinen Bruder zum Herrn erhob.
Neben den Bischöfen konnten auch Ábte Handschuhe als Zeichen ihres
Amtes, ihrer Würde und ihrer Macht erhalten.
1.3 Der Handschuh als Insigne weltlicher Macht
1.3.1 Der Handschuh des Kónigs
Der Beleg des Handschuhs als Insigne des Kónigs lásst sich ab der
ottonischen und karolingischen Zeit erbringen.
Die Kaiserliche Stiftskirche des hl. Bartholomáus in Frankfurt am Main
war zumeist Kónigs- bzw. Kaiserwahlort von 855, vom lothringischen Kg.
Lothar (über die Habsburgische Thronfolge seit Kg. Albrecht ll. 1438, mit
Wittelsbacher Intermezzo 1742—1745), bis 1792 Franz Il. Vor den Toren
der Stadt Frankfurt musste auch ein Lager von 6 Wochen und 3 Tagen
abgehalten werden, bevor der Herrscher in die Stadt gelassen und ihm
schlie&lich gehuldigt wurde. Dies seit 1349, dem Gegenkónig von Karl
IV: Günther von Schwarzburg, dessen Grabmal sich im Frankfurter
Dom, seitlich der Türe zur Ks. Wahlkapelle, findet. In der Goldenen Bulle
Karls IV. 1356 wurde sowohl der Wahlort als auch die Wahlberechtigten
festgeschrieben: Die 7 Kurfürsten waren die 3 Erzbischófe von Kóln,
Mainz, Trier und die 4 weltlichen: Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von
Sachsen, Kg. von Bóhmen und Markgraf von Brandenburg. Auch wurde
in diesem Grundgesetz als Krónungsort Aachen festgelegt, wo übrigens
auch ein 40-tágiges Lager vor der Stadt abgehalten wurde um etwaige
Thronstreitigkeiten vor die Stadt zu verlagern. Der Frankfurter Dom
wurde auch selbst zum Krónungsort, von 1562 Maximilian ll. bis 1792
Franz ll. Die Kaiserkrónungen hingegen waren in Rom.
Nach dem _ Vorbild von Bischofshandschuhen wurden die
Kónigshandschuhe gefertigt. Nach der Salbung des Kónigs u.a. am